Nebra „Sky Disc“ / VÖ 12.06.2009

 

 

Minutenlange Instrumentalpassagen schrecken euch nicht ab und ihr könnt euch für den Sound der Atlanta-Heavys Mastodon begeistern? Dann seid ihr bei Nebra grundsätzlich gut aufgehoben, denn die vier Schweizer lassen durchaus eine gewisse Vorliebe für die Mammut-Metaller durchklingen.

 

Im Gegensatz zu besagter Truppe verzichten Nebra jedoch komplett auf jeglichen Gesang und präsentieren auf ihrer ersten EP stattdessen fünf reine Instrumentaltracks, die sich alle zwischen drei und viereinhalb Minuten bewegen. Diese recht knackige Kürze stellt sicher, dass sich der Hörer nicht in den unendlichen Weiten und Abstraktionen verliert, sondern – auch ohne Stimmeneinsatz – problemlos bei der Sache bleiben kann. Klanglich geht auch alles in Ordnung und der erdige Gesamtsound weiß ebenfalls zu gefallen. Langeweile ist innerhalb der immerhin 18 Minuten Spielzeit kein Thema, womit Nebra nicht wenigen anderen Bands, die sich ebenfalls (ausschließlich oder weitestgehend) ohne Gesang artikulieren schon mal voraus sind. Die Frage, die sich natürlich stellt ist, ob dieses Konzept auch über die volle Spielzeit eines Longplayers aufgehen würde. Muss es aber aktuell ja noch nicht, denn die „Sky Disc“ macht durchaus Spaß und entfaltet ihren Charme schnell. Diese EP hat übrigens auch rein optisch ihren Reiz, denn der Name „Sky Disc“ kommt nicht von ungefähr: Der Teller zeigt nämlich in der Mitte ein Sternenfirmament und ist in der anderen Hälfte komplett transparent gehalten und nur von vereinzelten Sprenkeln durchzogen. Es darf hier also von einem optisch wie klanglich ansprechenden Werk gesprochen werden.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 06.07.2009