Neaera „Armamentarium“ / VÖ 24.08.2007

 

 

Neaera zählen seit ihrem viel umjubelten Debüt „The Rising Tide Of Oblivion“ aus dem Jahre 2005 zu den heißesten Eisen in Deutschlands Metal-Ofen. Touren mit Caliban, Heaven Shall Burn oder auch Kataklysm haben ihnen Fans aus den Bereichen Metalcore und auch (Death) Metal beschert. Nun steht schon das dritte Album in drei Jahren an. Wir kennen alle die ungeschriebene Musikerregel zum dritten Album?

 

„Make it or break it“ lautet selbige. Neaera sollten es aber machen! Zwei sehr gute Alben liegen schon auf ihrer Bank und “Armamentarium” soll es ihnen gleich tun. War „Let The Tempest Come“ von 2006 einen Hauch schwächer als das Debüt, so hat man es hier wieder mit einer Steigung zu tun. Neaera klingen anno 2007 düsterer, technischer und ausgefeilter. Das viele Touren hat sich bemerkbar gemacht und lässt die Münsteraner viel mehr wie eine Einheit wirken. Alles ist bestens aufeinander abgestimmt. Die Frage ob Neaera diesmal mehr Richtung Metalcore oder doch Melodic Death Metal tendieren ist sicherlich wie immer ein Thema. Doch auch schwer zu beantworten. Werden hier doch Blast Beats, schwedisch anmutende Melodien, Death Metal-Grunts so wie Gekreische vom feinsten abgeliefert. Auf der anderen Seite gibt es zwar keine Breakdowns im eigentlichen Sinne, allerdings lässt es sich auch sicherlich gut zu einigen Passagen moshen. Ein Highlight ist der epische, sieben-minütige Rausschmeißer „Liberation“ bei dem auch Heaven Shall Burns Markus einen stimmlichen Beitrag verewigt.  Der Song pendelt zwischen ruhigen, bedrohlichen Parts, Mid-Tempo-Epik und schleppenden Parts. Sehr guter Songs und ein perfektes Ende nach diesen fast 53 Minuten Geballer.

 

They made it! Neaera haben mit ihrem dritten Album ihr bis jetzt vielleicht bestes Album abgeliefert. Obwohl man vielleicht denken könnte, dass Neaera durch den strammen ein Jahres-Rhythmus, den sie bis jetzt betreiben nur halbgares abliefern, wird man deutlich eines besseren belehrt. Daumen hoch!

 

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 27.08.2007