Nasum "Doombringer" / VÖ 07.03.2008
Am 26. Dezember 2004 forderte ein durch ein Seebeben im indischen Ozean entstandener Tsunami an die 230.000 Menschenleben.
Unter den Opfern dieser gewaltigen Naturkatastrophe befand sich auch Nasum Sänger Mieszko Talarczyk, dessen offizieller Tod am 17. Februar 2005
bestätigt wurde, nachdem man lange nicht sicher war, ob er sich tatsächlich unter den Opfern befand. Im selben Atemzug gaben
die restlichen Nasum Mitglieder bekannt, dass die Band ohne Mieszko Talarczyk nicht weiterexistieren könnte und lösten somit
Nasum auf.
Eigentlich war es geplant, dass mit der 2005 veröffentlichten Raritäten-Kollektion "Grind Fire"
die Bandgeschichte von Nasum endgültig enden sollte. Doch dank Gevatter Zufall wird nun doch noch ein weiteres und vor allem wirklich
finales Kapitel hinzugefügt, da Nasum Schlagzeuger Anders Jakobson beim durchstöbern im Bandarchiv per Zufall über eine
Verlorengeglaubte Live-Aufnahme aus dem Jahre 2004 gestolpert ist. Unter dem Namen "Doombringer" wird jene nun veröffentlicht
und präsentiert die Band dabei auf der Höhe ihres Schaffens. Aufgenommen in Osaka, Japan bolzen sich Nasum durch ein 23-minütiges
und aus 16 Songs bestehendes Live-Set, das dank seiner konsequenten Umsetzung wohl jedem Grind-Fan munden wird. Dabei offenbart
sich einem einmal mehr, was für eine Ausnahmeband Nasum doch waren, da nicht nur mit einer tödlichen Präzision alles nieder
geprügelt wird, sondern hier und da auch immer wieder groovende Schwedentod-Passagen in den Kompositionen aufblitzen. Jene
vorhandenen Qualitäten innerhalb der Songs kommen dabei besonders gut zur Geltung, da die Live-Aufnahme in angemessener Art und
Weise aufbereitet wurden, sich gleichermaßen transparent wie auch um Konzert-Atmosphäre bemüht präsentieren. Zusätzlich kommt
man noch in den Genuss des Live-Videoclips zum Song "Scoop", bei dem niemand geringeres als Napalm Death Gitarrist Mitch Harris
Regie geführt hat, während im Booklet noch ausführliche Liner Notes von Anders Jakobson nachzulesen sind.
Eine Bewertung von "Doombringer" erübrigt sich grundsätzlich, da der bekennende Fan sich
dieser Live-CD so oder so in die heimische Sammlung holen wird. Davon abgesehen präsentiert sich "Doombringer" als ein qualitativ
hochwertiges Produkt, womit die tragische Geschichte um Nasum immerhin einen würdigen Abschluss findet.
Nando
Rohner – www.sounds2move.de /
20.03.2008