Nashville Pussy „Get Some“ – Plattenkritik / VÖ 30.09.2005

Gehobene Komplexität und vertracktes Songwriting waren noch nie die Sache von Nashville Pussy. Das Quartett aus Atlanta, Georgia punktet dafür lieber mit eingängigem Partyrock, der zum mitsingen animiert. Auch auf „Get Some“ hat sich an der Rock n Roll Attitüde der Band nichts geändert.

Noch immer steht zeitloser US Rock im Mittelpunkt, der von den rauen Vocals Blaine Cartwrights begleitet wird. Gänzlich neu erfunden haben Nashville Pussy dieses Genre mit Sicherheit nicht, dennoch heben sie sich mit ihrer vulären, dreckigen und ordinären Art von so manch anderer Band ab. Und Songs wie „Come On Come On“, „Good Night for a Heartattack“ oder „Lazy White Boy“ funktionieren einfach blendend und gehen sofort ins Ohr. Nur nutzen sich auch die schönsten immer und immer wiederholten 4/4 Takte irgendwann ab und echte Überraschungen hat „Get Some“ nüchtern betrachtet auch nicht zu bieten. Doch das was die Musiker (zwei Jungs, zwei Mädels) tun das tun sie richtig und so ist auch dieser Silberling wieder ein sehr kurzweiliges Vergnügen. Wie man als (anstößige) Rock Band im größtenteils prüden Amerika abseits der Musik noch für Schlagzeilen sorgen kann bewies übrigens unlängst NP-Gitarristin Ruyters Suys: “...We want to wake people up and kick their ass [...] We want to unbuckle the “Bible Belt” and suck God’s dick”. Amen.

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 03.10.2005