Napalm Death "Time waits for no Slave" / VÖ 23.01.2009

Der ehemalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat mal in einem Interview im Zuge des vorläufig letzten Irak-Krieges gesagt, dass er keine humanere Art kenne um einen Menschen zu töten als mit Napalm. Dass diese Aussage vollkommener Blödsinn ist muss wohl nicht gesondert erwähnt werden, aber was das ganze mit dem aktuellen Album von Napalm Death zu tun, das bedarf durchaus einer Erklärung. Denn ähnlich wie der Kampfstoff Napalm ist auch das neue Napalm Death Album alles, nur nicht human.

Brachial wie eh und je - so präsentieren sich Napalm Death auf ihrem neusten Streich "Time waits for no Slave". Doch wo andere Bands, die ähnlich wie Napalm Death einen Mix aus Grindcore und Death Metal zelebrieren, lieber nur auf stumpfe Härte setzen, da kredenzen die Herren von der Insel einem zusätzlich auch noch einen mächtigen Groove. Härte und ein mitreißender Groove, das sind die Zutaten die aus "Time waits for no Slave" ein wahres Monster von einem Album machen. Kompromisslos, man könnte sagen gänzlich inhuman, bolzen sich Napalm Death durch 50 Minuten puren Nackenbrecherterror, ohne dabei irgendwelche Gefangenen zu machen, sondern nur Opfer zu hinterlassen. Das gesamte Album erweist sich dabei als eine Einheit, in der ein Song alleine nicht zu funktionieren scheint, sondern nur in Verbindung mit dem vorangegangenen bzw. nachfolgenden Hassbrocken seine volle Wirkung zu entfalten versteht. Jedoch sollte man diese Tatsache, dass man "Time waits for no Slave" am besten am Stück konsumiert, nicht negativ bewerten, da wenn man mal mit dem hören des Albums angefangen hat, es so oder so bis zum bitteren Ende durchhören möchte.

Napalm Death liefern mit "Time waits for no Slave" ein wirklich starkes Album ab, an dem es nichts zu bemängeln gibt. Fans der Band, aber auch jene die Napalm Death noch nicht für sich entdeckt haben, sollten sich tunlichst "Time waits for no Slave" besorgen. An diesem Album wird jeder seine Freude haben, außer vielleicht der Trottel Donald Rumsfeld.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 20.01.2009