Napalm Death "Smear Campaign" / VÖ 15.09.2006

All ihr Leser von nah und fern, lasset euch nun kundtun: Eine freudige Botschaft erreichte uns heuer. Napalm Death werden diesen trüben Herbst mit einer glühendheißen Scheibe aufheitern. Diese strotzt nur so vor dämonisch-rastlosen und eisernen Klängen. Die in der ganzen Welt bekannten rohen Barden werden ihre düsteren, lyrischen Ergüsse kreischend und auch brüllend dem geneigten Zuhörer darbieten. Diese wohltuende Kunst wird auf höchstem Niveau zelebriert, so hofft es zumindest die Gefolgschaft dieser Legenden der Szene. Seit Jahren begeistern Napalm Death ihre zahlreichen Fans durch einen - entschuldigt die Ausdrucksweise - affengeilen Sound.

Nun ist es wieder so weit und nur knapp ein Jahr nach "The Code is Red..." erscheint das neue Album von Napalm Death, das auf den Namen "Smear Campaign" hört. Diese neue Scheibe ist perfekt für jeden Morgenmuffel - stärker als jeder italienische Espresso bringt er die Lebensgeister zum Kochen. Im Sport würde man zu diesem Album Doping sagen, denn der Sound geht ab wie Speedy Gonzales, die schnellste Maus von Mexiko. Die Energie des Sounds geht dabei direkt auf den Hörer über. Weg mit den Spritzen ihr Supersportler und her mit den Kopfhörern, denn hier kommt der ultimative Kick! Soll ich euch mal diesen Soundkick beschreiben? OK, fangen wir mal an: Zuerst kreischen, dann brüllen, dazu dröhnend-hämmerndes Schlagzeug und fingerblutendes Gitarrenspiel, mal schneller, dann wieder ruhiger. Das Ganze genügt durchweg dem höchsten Standard und oben drauf gibt es dann auch noch eine klare Frauenstimme. Ja, ihr habt euch nicht verlesen: Die Brachialrocker von Napalm Death haben sich für ihr neues Album eine Frauenstimme an Bord geholt. Zwar hört man Lady Van Giersbergen (The Gathering) nicht lange, aber sie gibt dem zerstörerisch-chaotischen Sound, für den die Jungs bekannt sind, eine spezielle Note. Auf den beiden Liedern "Weltenschmerz", in dem Van Giersbergen das Intro übernimmt und nur leise zu hören ist und im Lied "In Deference", wo ein wenig mehr von ihrer klaren Stimme zu hören ist, kann man sich selber ein Bild davon machen, ob dies zu Napalm Death passt oder nicht. Van Giersbergen stammt aus der Gothic-Szene und ist dort ein Begriff. Weiter möchte ich euch die Lieder "When all is said and done", "Identity Crisis" und "Persona Non Grata", die mir besonders gut gefallen haben, ans Herzen legen.

An alle Brachial-Liebhaber: Merkt euch unbedingt den 15. September 2006 vor, denn an diesem Tag kommt dieses Dopingmittel auf den Markt und wird anfangs auch als limitiertes Digipack mit zwei Bonus Tracks erhältlich sein. Für alle Vinyl-Feinschmecker kommt das gleiche auch auf LP raus, also sputet euch und greift zu, es wäre eine Schande das Teil nicht Zuhause zu haben!

Alessandro Bertolotti – www.sounds2move.de/ / 13.07.2006