Naio Ssaion „Out Loud“ / VÖ 25.11.2005

In ihrer Heimat Slowenien sind Naio Ssaion bereits Stars. Das Osteuropäische Land ist stolz auf das Sextett, dass nicht nur im Radio massig Air-Time bekommt sondern auch die Charts ein ums andere mal knacken kann. Jetzt schickt sich die junge Band an auch den Rest Europas im Sturm zu nehmen. Mit einem starken Partner wie dem neuen Label Napalm Records im Rücken stehen die Zeichen gar nicht mal schlecht.

Denn die Band bringt einiges an guten Ansätzen mit. Die homogene Produktion macht die Songs auch für „unrockbare“ Hörer hörbar und Songs wie „The Mirror“ oder „Miss you“ haben genug Pop-Apeal um ein breites Publikum anzusprechen. Aber keine Angst: Auf „Out Loud“ wird auch anständig gerockt. Das gewisse Etwas erhalten die Kompositionen der Slowenen durch das versierte Violinenspiel von Rok, wodurch die Band auch hier und da an die deutschen Newcomer Regicide erinnern, die allerdings ungleich komplexer daher kommen. Doch auch Naio Ssaion verstehen ihr Handwerk, was zum Beispiel das Instrumentalstück „Bow Link in E Mirror“ zeigt, das gänzlich ohne den Gesang von Sängerin Barbara auskommt. Vor allem für Violinist Rok ist dieses Stück ein wahres Schaulaufen.

Nichtsdestotrotz fehlt dieser Band (noch) die allerletzte Konsequenz um eine echte Hitsingle rauszuhauen. Denn die Songs auf „Out Loud“ gehen zwar ohne Zweifel ins Ohr, sind allerdings streckenweise auch ein eher kurzweiliges Vergnügen. Aber auch ohne Hitsingle kann man erkennen dass in dieser jungen Formation noch viel Potential steckt, das sich sicher mit den nächsten Werken weiter entfalten wird. Und live funktioniert diese Art von Musik ohnehin immer noch am besten.

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 07.12.2005