Naer Mataron "Discipline Manifesto" - Plattenkritik / VÖ 08.08.2005

Den Patronengurt angezogen, die Nietenarmbänder frisch poliert und das Corpsepainting, im schönsten Pandabären-Schwarzweiß aufgetragen. So präsentieren sich die Griechen von Naer Mataron und geben sich als Schwarzmetaller der alten Schule zu erkennen, die mit Discipline Manifesto, ihr neustes Werk von der Kette lassen.

Dabei wird der erst Song Extreme Unction, ganz und gar "Untrue" eröffnet und es erklingen doch tatsächlich Keyboardklänge, die sich gar sanft ins Ohr des Hörers einschmeicheln wollen. Doch bevor nun jeder "True" Black Metaller Amok läuft, sich vor Zorn die Langen Haare rauft, sollte erwähnt werden, dass jene verhassten Keyboardmelodien von einem plötzlichen Black Metal Inferno, regelrecht weggeballert werden. Und von da an, gibt es für Naer Mataron kein halten mehr, wird jedes Lied mit dem größtmöglichen Hassfaktor und ohne jegliche Verweichlichung runtergebolzt. Wobei es den Griechen durchaus anzuhören ist, dass sie schon seit zehn Jahren die Szene unsicher machen und somit alles andere als Anfänger sind. So setzten Naer Mataron nicht nur auf wildes Gitarren- und Schlagzeuggetöse, sondern wagen sich an Tempowechsel, kleinere Soloeinlagen und ganz selten, sogar an abwechslungsreichen Gesang. Somit werden die Songstrukturen ein wenig aufgelockert, ohne das dabei die Fahne des wahren Black Metals gesenkt wird, oder gar neumodische und massenverträgliche Zutaten in den Sound einfliesen. Auch die Produktion, kann durchaus als "True" bezeichnet werden, da es an allen Ecken und Enden scheppert, der Sound ungeschliffen und roh aus den Boxen knallt und somit keinen Kompromiss mit dem Massengeschmack eingeht.

Naer Mataron sind durchaus "True", dass beweisen sie mit Discipline Manifesto und können damit sogar gefallen. Zwar verzichten die Griechen auf jeglichen neuen Impuls, fügen ihrem Sound keine Innovationen bei und sind wir doch ehrlich, das erwartet auch keiner. Somit wird dieses Album, jene Black Metal Fans ansprechen, die es gerne Old School mäßig mögen und wieder mal einem richtigen Hassbolzen aus altem Schrot und Korn suchen.

Nando Rohner – http://www.sounds2move.de/ / 28.07.2005