My Own Grave – “Necrology“ / VÖ 02.10. 2009

 

 

Schweden scheint eine gar unerschöpfliche Quelle mehr oder weniger hochklassiger Death-Metal-Bands zu sein. Mit „Necrology“ liegt nun das Zweitwerk der Anfang dieses Jahrtausends gegründeten Band My Own Grave vor. Die fünf Mannen aus Sundsvall integrieren in ihre Songs zwar auch Thrash- und vereinzelt Black-Metal-Elemente, der Schwerpunkt liegt aber eindeutig auf knallhartem Death-Metal. Natürlich blitzen auch hier und da Einflüsse der melodischeren Todesbleifraktion auf, wie sie in der Heimat des Quintetts eher verbreitet sind. Größtes Pfund, mit dem „Necrology“ wuchern kann, ist die saufette Produktion, für die kein geringerer als Altmeister Dan Swäno verantwortlich ist.

 

Dankbar von der Promotionabteilung der Plattenfirma wurden auch wohlwollende Zitate Swänos aufgenommen, der in My Own Grave die „perfekte Mischung aus Oldschool und modernem Death Metal“ sieht. So weit würde ich dann doch eher nicht gehen. Zwar sorgen die bereits genannte Produktion, die spielfreudige Gitarrenfraktion, die druckvolle Rhythmussektion und der solide Growlgesang für ein durchaus amtliches Brett, meines Erachtens fehlt es aber ein wenig an Abwechslung. Die zehn Songs (plus Intro) rauschen  etwas gleichförmig an einem vorbei. Erst wenn man sich eingehender mit den Songs beschäftigt, beginnt man einzelne Details zu entdecken, kann man nachvollziehen, wie viel Sorgfalt bei der Komposition der Stücke an den Tag gelegt wurde. Als Anspieltipps seien „Carnal Revelations“, das durch ein markantes Riff und ein beklemmendes Polizeireportsample hervorsticht, und das vielschichtige „Disciples of War“ genannt. Auch gelungen ist die Idee, das Thema des Intros („Awaiting Death“) zum Ende des letzten Songs „Incineration“ wiederkehren zu lassen. So entsteht ein in sich geschlossener Rahmen für 35 harte Minuten Soundgewitter. Abgerundet wird der positive Eindruck vom stimmungsvollen Cover, für das der Tätowierer Jon Zig gewonnen werden konnte, der auch schon für Suffocation und Sinister gearbeitet hat. Alles in allem ist „Necrology“ zwar nicht unbedingt die neue Offenbarung des Genres, für Death-Metal-Freunde aber durchaus empfehlenswert.

 

Alexander Dontscheff - www.sounds2move.de / 22.09.2009