MyGrain "Signs Of Existence" / VÖ 07.03.2008

 
Einige deutliche Parallelen zu In Flames tun sich bei MyGrain ja schon auf. Denn nicht nur der Gesang und das Riffing auf "Signs Of Existence" erinnern stark an die weltbekannten Schweden, auch die Produktion lässt Vergleiche mit "Reroute To Remain" und "Soundtrack To Your Escape" zu: Druckvoll und von überrollender klanglicher Breite, aber auch unterkühlt, anorganisch, fast etwas seelenlos. Im Gegensatz zu den Großen aus Göteborg setzen MyGrain die Keyboards allerdings nicht primär zur Hintergrunduntermalung ein, sondern sehr oft als das vorrangig melodieführende Instrument.

Ob dies schon genügt, der Band Eigenständigkeit zu attestieren oder das Ganze nicht dennoch nur eine andere Interpretation von Altbekanntem ist, sei an dieser Stelle einmal dahin gestellt. So oder so kann man den Jungs plus Mädel nämlich eines sicher nicht vorwerfen: Schlechtes Songwriting. Dieses zeichnet sich zwar nicht durch einen besonders großen Wiedererkennungswert aus, aber das ändert nichts daran, dass alle Songs auf "Signs Of Existence" ordentlich Drive haben und einfach mitreißen. Man kann von Titeln wie "Walk Puppet Walk" mit Fug und Recht behaupten, dass sie der Musikwelt nichts Neues bringen, aber zumindest mit dem Fuß (oder gar dem Kopf) mitwippen werden die meisten trotz dieser Erkenntnis. Insofern: Freunde von In Flames und Ähnlichem, die von Musik ihres Stils nicht genug bekommen können, tun mit "Signs Of Existence" einen guten Griff. Jene, die außer Qualität auch Innovation suchen sind eher fehl am Platze.

 
Florian Gothe – www.sounds2move.de / 25.02.2008