My Sixth Shadow
„Love-Fading Innocence“ – Plattenkritik / VÖ 31.01.2005
Da rollt sie nun heran –die “New Wave of Gothic
Metal”. Diesmal in Form der italienischen My Sixth Shadow. Was die
nun mit „Love-Fading Innocence“ auf die geneigte Hörerschaft
loslassen kann getrost unter „Das musst du gehört haben“ abgeheftet werden.
Einigen ist dieses Sextett vielleicht noch von der 02/03er
Tour als Support von Darkwell bekannt. Es folgte im Juli 2003 die EP „10
Steps 2 your Heart“ und nun steht auch der Longplayer „Love-Fading
Innocence“ bereit. Schon der erste Song „Useless“ wartet mit prägnanten
Keyboardflächen und einer hitverdächtigen Melodie auf, die den Hörer sofort
in ihren Bann zieht. Es folgt „Lonely Darkest Days“ - ebenfalls ein
Leckerbissen für Genrefans, der mit seinen knapp 2:30 Minuten kurz, aber auch
knackig ausfällt. Kein Geplänkel, kein minutenlanges Intro – wozu auch? Die
Songs entfalten auch so ihr Flair. Das anschließende „So Far“ könnte
auch von His Infernal Majesty sein, ist aber ein waschechter, rassiger Südländer.
Auf „Love-Fading Innocence“ wird aber nicht nur
melancholisch gerockt, sondern auch mal ab und an ein wenig das Tempo zurück
gefahren um schwermütig auf die Tränendrüse zu drücken. So zum Beispiel beim
bittersüßen, fast schon kitschigen „Shadows in my Love“ –
Herzschmerz garantiert. An Songwriting und Produktion kann man bei dieser
Scheibe nun wirklich nichts aussetzen. Gleiches gilt auch für die Lyriks, die
von Dave recht souverän dargeboten werden. Aufgenommen wurde übrigens im
Subsound Records Studio, in den legendären Finnvox Studios unter Regie von Mika
Jussila entstand der fertige Mix.
„Love-Fading Innocence“ ist eine schmackhafte
Mischung aus Deathrock, modernem Heavy Metal, Dark Wave mit elektronischen Einflüssen
sowie eine Schuss rotziger Goth/Punk Attitüde. MSS liefern hier einen starken
Longplayer ab, der die Messlatte für nachfolgende Werke aus der Feder von
Victor Love (der auch bei den Dope Stars Inc. aktiv ist) und seinen
Mannen ziemlich hoch legt.