My Silent Wake "Shadows of Sorrow" / VÖ 28.03.2006

Musikalisch einschränken, dass wollen sich My Silent Wake auf gar keinen Fall. Und so kombinieren die Engländer Death, Doom, Goth und Thrash-Metal miteinander, um daraus ein Album wie "Shadows of Sorrow" zu formen.

Oft geht der Schuss ja kräftig nach hinten los, wenn eine Band so viele musikalische Einflüsse miteinander verbindet, wie es My Silent Wake tun. So ist in vielen Fällen das Endergebnis eher unbefriedigend und hinterlässt einen halbgaren Eindruck, da kein musikalischer Weg konsequent zu Ende gegangen wird. Doch bei "Shadows of Sorrow" verhält es sich glücklicherweise anders, da My Silent Wake hörbar ihr Handwerk beherrschen, die einzelnen musikalischen Komponenten sehr überlegt einsetzen und dabei auch größeren Fettnäpfchen ausweichen. Nun sollte das einen nicht großartig erstaunen, wenn man bedenkt, dass es sich bei den Mitgliedern um gestandene Musiker handelt, hier frühere Mitglieder von Ashen Mortality und Seventh Angel am Werk sind. Dennoch ist die Qualität von "Shadows of Sorrow" beeindruckend, da es den Engländern gelingt, bei einer Spiellänge von fast 80 Minuten ein konstantes Niveau beizubehalten. Vor allem die beiden 15-minütigen Doom-Nummern "Hunting Season" und "Through Greenest Meadows" muss man hierbei als absolute Albumhighlights hervorheben, da in diesen zwei Songs eine dichte und durchwegs überzeugende Atmosphäre erschaffen wird. Aber auch der mächtige Titeltrack, das mit gelungener Gitarrenarbeit ausgestattete "Burning", das von Cello-Klänge begleitete "The Mist" oder das gleichwohl doomige und treibende "Your Cold Embrace" sind gar nicht Mal von schlechten Eltern. Und so erweist sich "Shadows of Sorrow" als eine durch und durch gelungene Angelegenheit, vor der man sich ruhig ein Ohr voll gönnen kann.

"Shadows of Sorrow" ist ein überdurchschnittlich solides Album, das sicherlich seine Fans finden wird. Auf alle Fälle sollte man sich den Namen My Silent Wake merken, da man von dieser Band durchaus noch einiges erwarten kann.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 05.07.2006