Mucc „HomuraUta“ / VÖ 19.05.2006
Parallel zur Veröffentlichung des neuen Albums
„666“ veröffentlicht das Label Gan Shin mit den Alben „HomuraUta“ und „Zeku“
auch den Backkatalog von Mucc, einer der angesagtesten J-Rock-Bands auf den
mitteleuropäischen Markt.
„HomuraUta“, das Debut aus dem Jahre 2002, ließ
bereits erahnen, dass Mucc eine große Karriere im J-Rock bevorstand. Dabei
sind (und waren bereits zu dieser Zeit) Mucc im eigentlichen Sinne keine
Vertreter des J-Rock. Ihre Musik ist eine Mischung aus Trash und Nu Metal, in
die Elemente des J-Rock aber auch des Funk integriert werden und desser
straighter Bass die japanische Formation deutlicher von ihren westlichen
Kollegen abhebt. Tsaturos eindrücklicher Gesang schwankt auch auf dem Debut
zwischen depressiver Verzweiflung und wütender Aggresivität. Gesangtsechnisch
sicherlich anderen J-Rock-Kollegen unterlegen, zeichnet sich aber gerade
Tatsurous unverwechselbarer ehrlich-emotionaler Gesang, oft am Rande totales
Kollaps und absoluten Selbstaufgabe, ganz entscheidend für den tyischen
Mucc-Sound aus. Wie alle weiteren Alben, beginnt auch „HomuraUta“ mit dem
gleichnamigen Instrumental und dem unverkennbaren Schlagzeugrhythmus von
Queens „We will rock you“. „Shiawase no shuuchaku“ dagegen ist ein typisches
J-Rock-Stück, mit dessen experimentelle Elemente und Breaks bereits Mucc
ganzes ganzes musikalisches Talent beweisen. „kimi ni sachi are“ ist eine
Ballade mit Funk-Elementen und einer für Mucc so tpischen
melancholisch-depressiven Schwermütigkeit und Melancholie, die am ehesten
vielleicht mit der Verzweiflung eines Matthew Bellamy von Muse zu vergleichen
ist und die mit dem Album „Kuchiki no Tou“ (2004) ihren absoluten Höhepunkt
erreichte. Rockiger wird es mit Stücken wie „Mama“ oder „Oyoge!
Taiyaki-kun“,mit Ska-Elementen beginnt „Mae e“ ehe krachende Gitarren, Bass
und ein hämmernden Schlagzeug die poppige Melodie umrahmen, „Uso de yugamu
shinzou“ wird dominiert von funkigen Klängen, die Bonustracks „Sekai no owari“
und „Samidare“ dagegen straighte Punkkracher.
Bereits mit ihrem Debut „HomuraUta“, das
stellenweise zwar noch etwas unausgereift und roh klingt, haben Mucc ihr
Terrain abgesteckt. Musikalisch auf hohem Niveau, abwechslungsreich und
experimentell, und dabei doch schwer zu fassen: rockig, funkig, trashig,
punkig und melodiös, verzweifelt, depressiv, wütend und aggressiv. Von allem
ein bißchen in einer hochexplosiven, wohl ausgeklügelten Mischung.
Christine Schams -
www.sounds2move.de / 22.07.2006