Mucc „6“ / VÖ 28.04.2006


 

Das Artwork des Quartetts ist wie immer eine Augeweide. In den Farben schwarz und weiß gehalten, stehen vier Skelette in einem leeren Konzertsaal. Eine makabere Parodie auf die eigenen Bilder, die die vier Musiker selbst in einer leeren Halle zeigen.
 
„6“ rundet nach „HomuraUta“ und „Zekuu“ den Backkatalog der Vorzeige-J-Rocker ab. Streng genommen ist „6“ nur eine Ansammlung von B-Seiten der „Houyoku“-Session, von belebiger Resteverwertung allerdings kann hier keine Rede sein, räumen die vier Mannen „6“ doch selbst einen hohen Stellenwert ein. Und das nicht zu Unrecht. Die 9 Songs vereinen alles bis dato Geschaffene, agieren mit neuen Stilrichtungen und schaffen so etwas völlig Neues. Nach einem etwas ruhigeren Instrumentaleinstieg („666“), lassen es muccu, wie sie in ihrer Heimat ausgesprochen werden, mit „Kuukyo na heya“ richtig krachen. Derbe Growl-Passagen und abrupte Breaks inklusive. Auch „Akai sora“ und „Haribote no otona“ starten brachial in diesem Stile, ehe der bekannt herzzerreißende, depressive und zugleich wütende Gesang Tatsurous für die nötige Melancholie und Schwermütigkeit sorgen. Fast schon poppig mutet dagegen „Haruka“ an, dessen eingängige Melodie sich unweigerlich im Ohr festsetzt.
 
Für alle J-Rock-Fans ist der Backkatalog von Mucc ohnehin ein absolutes Muss. Mucc beweisen mit „6“ jedoch eindrucksvoll, dass sie immer wieder für Überraschungen gut sind und zu Recht eine der Ausnahmebands Japans sind.

Christine Schams - www.sounds2move.de / 22.07.2006