Mr. Death “Detached From Life“ / VÖ 31.10.2009



 

Die Band aus Stockholm ist mit Gründungsjahr 2007 noch sehr jung. Daraus zu schließen, die schwedischen Krawallbrüder seien noch unerfahren, wäre jedoch komplett falsch, denn die fünf Mannen bringen langjährige Erfahrung mit, aus Bands wie etwa Tiamat (frühere Treblinka) und Expulsion (frühere River's Edge).

 

Die verschiedenen musikalischen Ausrichtungen genannter Bands, als da wären Death, Thrash und Doom Metal, haben auch allesamt Eingang gefunden in das neue Projekt Mr. Death. Die einen mehr als die anderen. Passend zum inhaltlichen und auch optischen Bandthema „Horror“ zeigt sich das musikalische Gewand schnell, roh und hart. Thrashige Old School-Elemente werden geschickt kombiniert mit modernerem Death Metal-Groove. Thrashbeat und Blasts halten sich in etwa die Waage. Durch das ein oder andere tonnenschwere, schleppende Riff erhält vor allem die zweite Albumhälfte eine angenehm doomige Breitseite. Die Vocals sind dabei meist ziemlich kehlig und bewegen sich im Bereich von Growls und Screams. Allerdings finden sich auch einige Shouts, was mir dann schon zu stark in den Hardcore-Bereich abdriftet. Die basslastige Abmischung verleiht dem Sound ordentlich Druck. Die Produktion ist zwar nicht ganz sauber, wirkt dadurch aber recht organisch. Haut ordentlich rein, das Zeug!

 

Wie bei so manchen Bands, die dieser Tage bzw. Jahre aus dem Boden sprießen, stellt sich auch bei Mr. Death die Frage nach der Notwendigkeit. Brauchen wir wirklich noch eine weitere Truppe, die Death, Thrash und Doom Metal kombiniert? Weder Imagegebung noch Musik von Mr. Death lassen auch nur einen Hauch von Innovation erkennen. Da es bei den wirklich guten Bands jedoch schon immer um den reinen Spaß an der Musik und nicht um unbedingten kommerziellen Erfolg ging, haben wir mit „Detached From Life“ schlussendlich ein Album vor uns, das zwar sicher seine Längen hat, daneben aber über weite Strecken immerhin mäßig zu unterhalten weiß. Freunde von Death und Doom Metal-Hybriden mit ordentlicher Old School-Breitseite dürfen ja mal ein Ohr riskieren.

 

Richard Hänzi – www.sounds2move.de / 11.01.2009