Mourning Rise "Five Ways To Illuminate Silence" / VÖ 08.08.2008

 

 

Nachdem uns Dark Suns bereits zu Beginn des Jahres mit einem absoluten Highlight namens "Grave Human Genuine" beschenkt haben, kommt jetzt mit "Five Ways To Illuminate Silence" von Mourning Rise ein weiteres interessantes Stück Musik aus Leipzig, wenngleich dieses mit einer Spielzeit von 24 Minuten arg kurz ausgefallen ist. Nichtsdestotrotz reicht der Band diese Zeit, um ihre eigene Duftmarke zu setzen. In nicht einmal einer Halben Stunde macht man klar, dass man sich zur Einhaltung von Stilgrenzen ebenso wenig verpflichtet fühlt wie der flüssigen Gestaltung der Übergänge zwischen den mitunter sehr unterschiedlichen Songteilen. Noch vordringlicher aber fällt die schon wieder selbstironische Theatralik, die sich besonders im Gesang von Max und Niko (letzterer ist auch Schlagzeuger und Sänger von Dark Suns) niederschlägt, auf. Diese treibt das Sextett manchmal so konsequent an die Grenzen des guten Geschmacks, wie es vor ihnen nur die Avantgarde-Könige Arcturus insbesondere auf "La Masquerade Infernale" praktizierten.

 

Vielleicht sind Mourning Rise ja auf dem besten Wege, die große Lücke, die deren Dahinscheiden hinterließ, zu füllen. Jedenfalls dürfte klar geworden sein, dass das Debüt der Leipziger eine überaus eigenwillige Angelegenheit darstellt. Dass das Gesamtwerk dennoch Sinn ergibt, empfiehlt die Band ja geradezu für einen zukünftigen Kultstatus. Zwar könnte der Sound noch einen Tick besser sein und vielleicht der eine oder andere eindringlichere Fixpunkt in dem wirren Treiben gesetzt werden - aber auch so ist "Five Ways To Illuminate Silence" eine über aus interessante, schräge Platte geworden, die für das Exzentrische offene Musikfreunde antesten sollten. Insbesondere aber sollten jene, die noch immer am Grabe von Arcturus weinen, den Blick ihrer geröteten Augen auf Mourning Rise richten.

 

Florian Gothe – www.sounds2move.de / 19.08.2008