Motus Tenebrae "Wayside" - Plattenkritik / VÖ 18.03.2006
Motus Tenebrae stammen zwar aus dem zumeist sonnigen Italien, zocken aber dennoch
Gitarrenorientierten Düsterrock. Und mit "Wayside" veröffentlicht die Band ihr erstes vollständiges Album, nachdem in der
Vergangenheit schon eine EP und eine DVD unters Volk gebracht wurden.
Motus Tenebrae erfinden das Rad nicht neu, dass wird einem schon nach dem ersten Hördurchgang
der Debütscheibe klar. Dennoch vermag die Musik durchaus zu unterhalten, da die Italiener zwar nicht Innovativ aber dafür
handwerklich sehr sauber zu Werke gehen. So wird Lobenderweise auf den genretypischen Kitschfaktor verzichtet und lieber
jene Art von bodenständigem Düsterrock gezockt, bei dem die Gitarren teils ganz schön krachen. Dabei kreieren die Jungs gar
den einen oder anderen kleinen Ohrwurm, wie z.B. das eröffnende "Someday", das treibende "Distant Desire", das bedrohliche
"Red Flames" oder auch den atmosphärischen und ruhigen Titeltrack. Und so präsentiert sich "Wayside" als ein solides Album, in
der Schnittmenge zwischen HIM, Sentenced und Sisters of Mercy, ohne das dabei wirklich was Überragendes oder Schlechtes zum
Besten gegeben wird.
"Wayside" ist solide Kost, nicht mehr und nicht weniger. Zwar wird man dieses Album nie auf
Dauerrotation schicken, aber für den kleinen Hunger zwischendurch oder zum Nebenherhören, ist dies genau der richtige Stoff.