Moonsorrow "Verisäkeet" - Plattenkritik / VÖ 07.02.2005

Kommt, schliesst eure Augen, lasst euch treiben, euch in die Welt der Nordmännern entführen. In ein Land des ewigen Winters, in dem die Heldentaten von mächtigen Chören besungen werden und über allem die nordischen Götter wachen.

Verisäkeet (auf Deutsch Blutverse), das neue Opus von Moonsorrow, beinhaltet keine gewöhnlich Musik, sondern hier wird die pure Schönheit der Natur, die Epische Breite einer winterlichen Landschaft und das heroische Sterben tapferer Krieger in Töne gefasst, um im gesamten zu einem Monumentalen Meisterwerk zu verschmelzen. Egal ob Folkloristische Klänge, harsche Gitarren, alles niederwalzende Schlagzeugpassagen, mächtige Chöre oder einfach nur besinnliche Ruhe, die Finnen beherrschen jede dargebotene Nuance Perfekt und bieten feinstes musikalisches Breitwandkino.
Dabei wird der Hörer auf eine Reise mitgenommen, wie ein im Fluss treibendes Blatt, immer wieder an neue musikalische Gestade geführt, ohne das dieser ungestüme Mix aus Folk und Pagan Metal an Faszination einbüsst. Kein Song gleicht hier dem anderen, zu keiner Sekunde mag Langeweile aufkommen, werden immer wieder neue Ideen und Atmosphärische Momente aufgefahren und jede gespielte Note, beinhaltet pure musikalische Magie. Angefangen, mit dem mächtige Eröffnungssong Karhunkynsi (Bärenklaue), der mit einem raserischen und blackmetalischen Ausbruch überrascht, über Haaska (Kadaver), das bedrohlich, verträumt und episch erklingt, bis hin zum 19 Minuten langen Jotunheim (so wird in der nordischen Mythologie, die Welt der Riesen genant), alles scheint hier aus einem Guss zukommen. Dabei umfasst Verisäkeet, nur fünf Songs, die aber allesamt Überlänge besitzen und dieses Album auf 70 Min heranwachsen lassen.

Waren die vorangegangen Werke von Moonsorrow, an Epik schon fast nicht zu überbieten, so setzt das neue Album dem ganzen noch die Krone auf, lässt die Vorgänger schon fast als eine Fingerübung erscheinen. Verisäkeet kann man nicht in Worte fassen, Verisäkeet muss man erleben, man muss dieses Album fühlen, es in sich aufnehmen und erst dann, wird man dieses musikalische Juwel nie wieder missen wollen.
Mit Verisäkeet, haben Moonsorrow, ein Werk ohne Kommerzielen Hintergedanken ersonnen, bei dem die Liebe zur Musik, aus jeder Note und Nuance herauszuhören ist. Dieses Album wird wohl zu Recht, eines DER Referenzwerke des Pagan Metals werden.

Nando Rohner – http://www.sounds2move.de/ / 07.07.2005