Moonsorrow "V: Hävitetty" / VÖ 19.01.2007

2007 wird ein super Jahr werden, dessen bin ich mir sicher! Woher ich das weiß, fragt ihr mich? Nun, wenn man als umtriebiger Schreiberling als allererste CD-Rezension des Jahres ein Album von Moonsorrow besprechen darf, dann kann das nur ein gutes Omen sein. Bürgt die finnische Götterband doch wie keine zweite für ein Meisterwerk, wobei es sich beim aktuellen Werk "V: Hävitetty" ganz klar um eines aus der Magnus Opus Klasse handelt.

War schon das letzte Album, das 2005 erschienene "Verisäkeet", ein Werk von unglaublicher Brillanz das mit seiner epochalen Atmosphäre über alle Massen zu begeistern vermochte. So ist der Nachfolger in seiner musikalischen Essenz diesem modernen Klassiker nicht nur ebenbürtig, nein, er übertrifft ihn geradezu mit spielerischer Leichtigkeit. Dabei haben sich Moonsorrow nicht etwa neu definiert, ihrer Musik keine neuen Nuancen zugefügt, sondern sie beschreiten weiterhin genau den gleichen Weg wie schon auf den letzten fünf Alben. Doch wie schon auf den vergangenen Werken gelingt es den Finnen auch diesmal ihrer Musik jene Gänsehauthererzeugende Momente zu verpassen, die aufgrund ihrer Genialität den Hörer in den schirren Wahnsinn treiben werden. Wobei die finnische Überband diesmal gerade mal zwei Songs benötigt, um die Fans und alle, die es noch nicht sind aber es nach dem anhören dieses Albums sicherlich sein werden, in eine Welt der Wikinger, des ewigen Eises und der großen Emotionen zu entführen. Besteht "V: Hävitetty" doch tatsächlich nur aus zwei Stücken - "Jäästä Syntynyt / Varjojen Virta" und "Tuleen Ajettu Maa" - die aber mit einer Gesamtlänge von ca. 56 Minuten zu Buche schlagen. Wer nun aber denkt, dass bei diesen beiden Tracks die mit einer Einzellauflänge von ca. 30 Min bzw. 26 Min aufwarten, in irgendeiner Form Langeweile aufkommen mag, der kennt entweder Moonsorrow nicht oder schätzt das Talent dieser Band vollkommen falsch ein. Denn was einem auf diesem Silberling geboten wird ist nichts geringeres als durch und durch abwechslungsreiche Unterhaltung, die einem zu keiner Minute anödet und die Spielzeit wie im Fluge vergehen lässt. Dies liegt vor allem daran, dass Moonsorrow alles an musikalischen Stielmitteln auffahren mit denen auch schon in den vergangenen Tagen so manches monumentale Songerlebnis erschaffen wurde. Ruhige und extrem atmosphärische Momente gehen Hand in Hand mit wilden Ausbrüchen, bei denen mächtige Schlagzeugpassagen und gewaltige Riffgewitter wie ein Sturm über den Hörer hinwegfegen. Der krächzende Gesang von Ville Seponpoika Sorvali bildet mit den pathosbeladenen Chorgesängen eine homogene Einheit, die in Kombination mit den meisterlichen Melodien mehr als nur einmal in einem epochal ergreifenden Gänsehautmoment kulminiert. Dem aufmerksamen Fan wird dabei auffallen, dass all diese Elemente von der Band um einiges bedachter und vor allem noch ausgereifter eingesetzt werden als es in der Vergangenheit der Fall war, was wiederum beide Songs zu vollumfänglichen Gesamtkunstwerken erhebt. Von daher gelingt es Moonsorrow auch sich mit "V: Hävitetty" auf ein neues Qualitätslevel zu hieven, was im Anbetracht der meisterlichen Vorgängeralben schon ein Wunder für sich ist, um somit abermals DAS Referenzwerk des Pagan Metals abzuliefern.

"V: Hävitetty" ist nicht nur ein Meisterwerk, sondern auch der erste sichere Kandidat für die Top Ten 2007. Sicherlich, das Jahr ist noch jung und es wird noch viele geniale Alben geben, aber dennoch wird dieses Album als einer der Jahreshöhepunkte aus der Masse der Veröffentlichungen hervorragen, dessen bin ich mir sicher. Denn nur Moonsorrow kreieren Songs für die es sich zu leben und zu sterben lohnt, von daher ist auch dieses Werk abermals ein ganz klarerer PFLICHTKAUF!

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 07.01.2007