Moonsorrow "Tulimyrsky" / VÖ 09.05.2008

Nach ihrem zwar nur 2-Tracks umfassenden, aber dennoch fast 60 Minuten langen fünften Album "Hävitetty", präsentieren Moonsorrow mit "Tulimyrsky" ihre allererste EP überhaupt. Und wer nun dachte, dass sich Moonsorrow auf einer EP eventuell kürzer fassen würden, der sieht sich einem gewaltigen Irrtum gegenüber.

In einer Zeit, wo ein "normales" Album oftmals nicht länger als 40 Minuten geht, da ist eine Band wie Moonsorrow, die bekanntermaßen regelmäßig Alben mit ordentlicher Überlänge abliefern, eine wahre Wohltat. Trotzdem wird man sicherlich erstaunt mit der Zunge schnalzen, wenn man erfährt, dass die erste EP der Finnen eine Spiellänge von fast 70 Minuten aufweist. "Tulimyrsky" geht somit gut 10 Minuten länger als das letzte Meisterwerk aus dem Hause Moonsorrow, wobei allein schon der Titeltrack mit ca. 29 Minuten zu Buche schlägt. Dementsprechend episch und abwechslungsreich präsentiert sich der Song auch, wird wie man es von Moonsorrow gewohnt ist nicht in linearen Bahnen, sondern vielmehr ausladend progressiv und zwischen erhabenen und harschen Passagen wechselnd musiziert. Neben dem Song "Tulimyrsky", der von jedem Moonsorrow Fan heiß und innig geliebt werden wird, bekommt man auf der EP aber noch vier weitere Stücke zu hören. Da wären zum einen die beiden Coverversionen "For Whom The Bell Tolls" (Original: Metallica) und "Back To North" (Original: Merciless), die beide dem original Songtext verpflichtet in Englisch vorgetragen werden und somit die ersten Moonsorrow-Songs in englischer Sprache darstellen. Mit "Taistelu Pohjolasta" und "Hvergelmir" covern Moonsorrow hingegen sich selber, da beide Songs aus der eigenen Bandvergangenheit stammen. So war "Taistelu Pohjolasta" ein Teil 99er Demos "Tämä Ikuinen Talvi", das übrigens 2001 unter dem gleichen Namen wieder veröffentlicht wurde, während "Hvergelmir" auf dem 97er Demo "Metsä" zu finden war.

Moonsorrow liefern mit "Tulimyrsky" eine wahrlich gelungene EP ab, die dank ihres Umfangs durchaus auch Referenzcharakter hat. Dass die EP davon abgesehen für Fans so oder so Pflicht ist, das muss an dieser Stelle wohl nicht gesondert erwähnt werden.

 

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 10.05.2008