Moonsorrow "Suden Uni" (Re-Relase) - Plattenkritik / VÖ 16.12.2003

Widerveröffentlichungen sind teilweise schon was Feines, vor allem wenn dem geneigten Fan dadurch die Möglichkeit geboten wird, ein Album zu erwerben, das in der Ursprungsauflage schon längst ausverkauft ist. Und wenn jenes Album, noch mit einem Bonus-Song und einer zusätzlichen DVD aufgestockt wird, kann man sich über solch eine Neuauflage erst recht freuen. Wie auch im Falle von Suden Uni, dem längst vergriffenen Debütwerk der Finnischen Pagan Metaller von Moonsorrow.

Die CD
"Wolfstraum", so die deutsche Übersetzung von Suden Uni, wird passend durch das heulen eines Wolfes eröffnet, bevor Moonsorrow mit gewohnter Wucht loslegen. Dabei fällt einem sofort auf, dass die Finnen schon auf dem Debütwerk, ein goldenes Händchen für die Vermischung von Folk, epischen Passagen und leichten Black Metal Einschüben hatten. Denn die Songs auf Suden Uni, bewegen sich allesamt auf A-Klasse Niveau und lassen nicht erahnen, dass es sich bei diesem Album um eine Erstlingsscheibe handelt. Schon alleine das mitreißenden und folkloristische Pakanajuhla (auf Deutsch Heidenfest) oder das epische 1065: Aika sind Perlen des Pagan Metals, wie sie nur von Moonsorrow stammen können. Wobei man anmerken sollte, dass Suden Uni trotz überarbeitetem Sound, im Vergleich mit den späteren Werken "Voimasta ja Kunniast", "Kivenkantaja" oder dem meisterhaften "Verisakeet", eher Roh und ungeschliffen ausfällt, was den Gesamtsound aber nicht trübt.
Zum Abschluss der CD, wird mit Tulkaapa äijät noch ein Bonus-Song zum Besten gegeben, den nur auf dieser Neuauflage zu hören gibt. Dabei trifft die Beschreibung "Drinking Musik" den Nagel sprichwörtlich auf den Kopf, da dieser Song pure und drinkfreudige Partystimmung verbreitet und die CD somit feuchtfröhlich ausklingen lässt.

Die DVD
Auf der DVD, die sich als Bonus zur Neuaufgelegten CD versteht, wird einem durchaus was fürs Geld geboten. So sind die Videoclips, zu den beiden Songs Sankarihauta (vom Voimasta ja Kunniast Album) und Jumalten Kaupunki (vom Kivenkantaja Album) draufgepackt. Wobei vor allem der Jumalten Kaupunki Clip, teilweise unfreiwillig komisch rüberkommt, da es die Bandmitglieder mit der Gesichtsmimik ein wenig übertreiben.
Zusätzlich, gibt es noch Liveaufnahmen der beiden erwähnten Songs, wie auch von Kylän Päässä (Voimasta ja Kunniast Album) und Unohduksen Lapsi (vom Kivenkantaja Album) zu bewundern, die allesamt im Jahr 2003 in Tuska mitgeschnitten wurden.

Somit bleibt nur noch festzuhalten, dass die Neuauflage von Suden Uni durchwegs gelungen ausfällt und somit diesem starken Album alle Ehre macht. Jeder Fan, sollte sich dieses Album besorgen, da Moonsorrow schon mit ihrem Debüt, den Thron des Pagan Metals einnahmen und jenen zu Recht, bis heute verteidigen.

Nando Rohner – http://www.sounds2move.de/ / 27.07.2005