Minsk Security "S.A.F.E. I.N. M.I.N.S.K." - Plattenkritik / VÖ 19.12.2005

Minsk wurde 1992 zur Hauptstadt von Weissrussland ernannt, es leben 1,74 Millionen Menschen dort, und das alles steht in keinem Zusammenhang mit Minsk Security. Denn jene Band, die sich nach dieser Metropole benannt hat, stammt nicht aus Russland sondern aus der kleinen Schweiz.

2003 wurden Minsk Security ins Leben gerufen, wobei mit "S.A.F.E. I.N. M.I.N.S.K." nun das Debütwerk vorgelegt wird. Doch der Weg zur ersten eigenen Langrille gestaltete sich nicht ganz unproblematisch, musste die Band mit einigen Unwidrigkeiten wie dem Ausstieg des Bassisten oder auch der Militärbedingten Unabkömmlichkeit einzelner Mitglieder, klarkommen. Und dennoch vermag das Endergebnis zu überzeugen, handelt es sich bei diesem Album um eine wirklich gelungene Angelegenheit. Angefangen bei der in Eigenregie umgesetzten Produktion, für die sich Gitarrist Oliver Schneider verantwortlich zeichnet, bis hin zu den Songs, hinterlässt "S.A.F.E. I.N. M.I.N.S.K." einen durchwegs positiven Eindruck. So verstehen Minsk Security ihr Handwerk hörbar gut, wobei als musikalische Blaupause auf die unterschiedlichsten Stylrichtungen zurückgriffen wird. Da wäre eine unüberhörbarer Thrash Metal Beeinflussung, während die tiefer gestimmten Gitarren eine leichte Vorliebe zum Nu-Metal offenbaren und ganz selten, kann man sogar minimal ein wenig Punk und Alternativ-Rock heraushören. Jene musikalische Bandbreite kommt jedoch nicht von ungefähr, sondern hat sich von selber so ergeben und dokumentiert laut Band, den durchgemachten Reifungs- und Wandlungsprozess. Von daher mögen zwar nicht alle Songs stilistisch zusammenpassen, was sich aber nicht negativ auf den Gesamteindruck auswirkt, sonder eher für eine gewisse Spannung sorgt. Und so wird man von Songs wie dem treibenden Titeltrack, dem gut groovenden "Despair", dem krachenden "Fear of the Black Hole" oder dem voranrockenden "Revenge", ohne weiteres gut und auch abwechslungsreich unterhalten. Wobei sich dabei zwei Dinge herauskristallisieren, nämlich das Minsk Security ihre Gitarren gerne richtig lärmen lassen, und das Sänger Phillip Thrier an seinem Gesang noch ein wenig arbeiten muss. Er macht seine Sache zwar nicht schlecht, aber dennoch mangelt es seiner Sangesstimme teilweise noch am nötigen Ausdruck und Volumen. Jedoch wird dieser Kritikpunkt von den positiven Eigenschaften von "S.A.F.E. I.N. M.I.N.S.K." überschattet, womit dieses Album zwar nicht als ein perfekter, aber als ein extrem solider Einstieg in die Szene gewertet werden kann.

Minsk Security ist definitiv eine Band mit Potenzial, die man durchaus im Auge behalten sollte. Denn wenn die Jungs so weitermachen, ihr vorhandenes Talent ausbauen und geschickt einsetzen, dann wird man in Zukunft sicherlich noch einige hörbare Alben zustande bringen.
Beziehen kann man die CD übrigens über die QLR Homepage oder direkt bei der Band.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 28.03.2006