MiLu ft. Peter Heppner und Kim Sanders "Aus Gold" - Plattenkritiken / VÖ 06.12.2004

Es ist ein Statement gegen den Krieg, ein Statement für die Achtung des Lebens. "Die Welt können wir nicht ändern, aber die Grausamkeiten des Krieges bewusst machen", sagt miLù. "Aus Gold" heißt die Ballade, die miLù zusammen mit Peter Heppner und Kim Sanders (EX-Culture Beat) aufgenommen hat und das schonungslos die Unfassbarkeit des Krieges beschreibt.

Hinter miLù verbirgt sich Anke Hachfeld, ehemalige Fronfrau von Mila Mar. Zusammen mit Peter Heppner und Kim Sanders (Ex-Culture Beat), die sie auf der gemeinsamen Tour mit Schiller kennenlernte, veröffentlichte sie nun ihre erste Solosingle "Aus Gold". Mit diesem Lied engagieren sich die Künstler für die ärmsten der Armen, für die jüngsten Opfer des Krieges in Afghanistan: die Kindern. Ein Teil der Verkaufserlöse geht direkt an die Armenhäuser in Afghanistan. In den Häusern werden Kinder betreut, die Opfer des Krieges in Afghanistan geworden sind. Zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz haben die Künstler außerdem ein Projekt für die Kinder ins Leben gerufen und wollen ihre Bekanntheit nutzen, um gezielt auf die Not von Kindern, die durch Krieg und Leid erfahren mussten.

Das Lied "Aus Gold" ist eine eingängige Ballade, die vom Kraft des Textes und den ausdrucksstarken Stimmen lebt, ein Song mit wenig Effekten, der dafür aber um so intensiver und eindrucksvoller ist. Kein Wunder ist grausamer als dies: eine Mutter, die im Krieg ihr Kind verlor, der Soldat, der tötete, die Menschen, sich aus sicherer medialen Distanz an Bilder von Krieg und Tod, an Bilder leidender und sterbender Menschen fast schon gewöhnt haben. "Aus Gold" macht das Leiden Anderer bewusst..

Innerhalb des Songs nehmen die drei Sänger verschiedene Rollen und Blickwinkel ein. So übernimmt miLù in der ersten Strophe die Rolle der Mutter, die im Krieg ihr Kind verloren hat. In der zweiten Strophe beschreibt Kim Sanders, wie Menschen, wie alltäglich für uns mittlerweile Krieg geworden ist, wie wir uns an Tod und Leid, an Bilder hungernder und sterbender Kinder gewöhnt haben. Die Distanz zu diesem Leid und Elend durchbricht sie im direkten Blick in Kinderaugen. Einen Positionswechsel erreicht das Lied in der dritten Strophe, in der sich Peter Heppner in der Rolle des Soldaten mit dem Tod des Kindes auseinandersetzt, das er getötet hat, in der er seine Rolle und Aufgaben im Krieg hinter fragt: "Ich wünschte ich könnte vergessen, doch ich kann es nicht, Ich hab doch nur getan, was der Krieg verlangt (...)"

Mit "Aus Gold" ist miLù, Kim Sanders und Peter Heppner ein intensives Statement gegen den Krieg gelungen, das unter Haut geht und bewegt. "Aus Gold" kommt ohne Pathos und schwulstige Harmonien aus und ist doch ein eingängiges Lied mit Hit-Potenzial. Dem Engagement ist genau das zu wünschen.

Christine Schams - www.sounds2move.de / 08.12.2004