Midnattsol „Nordlys“ / VÖ 28.03.2008

 

 

Eigentlich sollte es Gefahr laufen nach Kraut und Rüben zu klingen, das neue Midnattsol Album. Gesangsaufnahmen, Instrumente, Mixing, Mastering – satte 4 Stationen hat sich das zweite Album der Nordic Folk Metaller gegönnt, bevor es nun in kürze Einzug in den Fachhandel hält. Die meisten zeigen dann sicher Verständnis dafür, dass das Endergebnis nach Patchwork klingt.

 

Oder auch nicht! Denn „Nordlys“ wirkt ganz und gar nicht zusammengeschustert oder sogar halbgar. Aber das hätte ich von den Jungs und Mädels auch nicht erwartet, die auch in ihren anderen Bands und Projekten (u.a. Ahab, Raw Intense Power) bisher noch keinen Ausfall zu verantworten hatten. Und so profitiert „Nordlys“ von weiter gestiegenem handwerklichem Können an allen Fronten und einem erfahrenen Händchen fürs Songwriting, das aus dem Zweitwerk des Sextetts ein rundes, ausgewogenes und warmes Album macht. Da schmeichelt ein verträumtes „Northern Light“ die Ohren, während der Opener „Open your Eyes“ eine gewisse Schwere im Gesamtsound aufweist und die Gitarrenarbeit für deutliche Doom-Assoziationen sorgt (Gruß von Kapitän Ahab!) . Das abschließende „En Natt I Nord“ marschiert dann noch einmal prächtig und heroisch voran, folkt dabei ganz vortrefflich und könnte – blendet man den Gesang aus – auch von den Publikumslieblingen Ensiferum stammen, was ausdrücklich als Lob gemeint ist. Gegenüber den Finnen hat man jedoch einen ganz markanten Vorteil, denn Carmen Elise ist nicht erst seit „Nordlys“ eine richtig gute Sängerin. Nix für ungut Petri!

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 20.03.2008