Michael Monroe "Horns and Halos" / VÖ 23.08.2013

  

Mit 51 hat Michael Monroe noch lange keine Lust, es ruhig angehen zu lassen. Der Hanoi Rocks Frontmann und Goldie Hawn-Lookalike tischt mit "Horns and Halos" lieber ein neues Album auf, für das er sich in Dregen (Backyard Babies) unlängst einen prominenten neuen Mitstreiter an Land gezogen hat.

Der muss sich bei "Ballad of the Lower East Side" nicht mal sonderlich umstellen, denn stilistische Parallelen zu seiner Hauptband sind absolut vorhanden. So entpuppt sich der Song als flotter Rocker mit beschwingtem Groove, der zum Fußwippen einlädt. Den Büchsenöffner gibt allerdings "TNT Diet", hier ist der Fuß durchgehend auf dem Gaspedal, es wird rau und adrenalingeschwängert nach vorne gerockt - gefällt. Dem Titelstück fehlt es nicht an Mitgröhl-Potential, "Soul Surrender" überrascht mit seiner Indi-Schlagseite. Das wird alles cool und routiniert runter gezockt, aber reicht das für ein wirklich großes Album? Jein, denn "Horns and Halos" ist eher der schnelle Rock ´n´ Roll-Quickie für zwischendurch. Zum großen Wurf fehlt einfach der letzte Kick, daran ändern auch die Referenzen der mit sicherer Hand ausgewählten Musiker nichts, die sich ihre Sporen etwa bei den New York Dolls, Glenn Danzig, besagten Backyard Babies und natürlich Hanoi Rocks verdient haben. Alles sehr nett anzuschauen und auch gefällig präsentiert, aber in wahrhaftige Jubelarien kann man letztlich nicht ausbrechen.

Babies-Fanatikern sei noch gesagt, dass "Horns and Halos" nicht der letzte Strohalm oder das einzige Lebenszeichen bis zur Arbeitswiederaufnahme der Schweden war, denn nach seinem Intermezzo bei Michael Monroe hat Sechssaiter Dregen bereits das nächste Eisen im Feuer, nämlich sein erstes Soloalbum, das in wenigen Monaten an den Start gehen wird.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de