Metalvetia "Slave Since Birth" / VÖ 12.05.2006

"Frisches Blut braucht die Szene". Dieses Motto scheint mir der Ideale Anfang, für jene nun folgende CD-Besprechung, in der ich das erste Album der noch jungen Band Metalvetia ein wenig genauer unter die Lupe nehmen möchte.

Aus einem 2002 lancierten Schülerprojekt entwachsen, präsentieren sich Metalvetia auf ihrem ersten vollständigen Album durchwegs talentiert und vor allem, über alle Massen Ambitioniert. So handelt es sich bei "Slave Since Birth" nicht etwa um ein alltägliches Album, bei dem sich einfach Song an Song reiht, sondern um ein Konzeptwerk mit einer durchgehenden Geschichte. Hierbei wird dem Werdegang eines Mannes gefolgt, der seit seiner Geburt in der Sklaverei lebt und um die von ihm begehrte Freiheit zu erhalten, kurzerhand seine Seele verkauft. Weiterhin berichtet dieser erste Metalvetia Silberling, wie jener Mann eines Tages die Lust zum Töten entdeckt und in folge dessen, so manch unschuldiges Leben gewaltsam beendet und somit auch seine eigene Existenz zum scheitern Verurteilt. So ungefähr lässt sich die Story von "Slave Since Birth" zusammenfassen, wobei die vollständige und auf der Bandhomepage nachzulesende Geschichte, im Detail selbstverständlich mehr tiefe besitzt. Und um diese Story zu erzählen, haben sich Metalvetia für eine Thrash Metal beeinflusste Ausdrucksform entschieden, wobei auch immer wieder Versatzstücke des traditionellen Heavy Metals aufblitzen. Vor allem die variable und mit Amtlichem Können dargebotene Gitarrenarbeit kann sehr überzeugen, während man das über den Gesang von Florian Schneider leider nicht behaupten kann. Mangelt es ihm doch am Volumen und der nötigen Ausdruckskraft, um die Geschichte mit der dementsprechenden Dramatik zu beleben und beim Hörer Emotionen zu wecken. Auch in Sachen Spannungsaufbau stolpern Metalvetia über ihre hochgesteckten Ambitionen, da die Songs an sich zwar sehr Solide sind, aber im Gesamten keinen wirklichen Spannungsbogen aufbauen. So lauscht man den Songs und wird dabei auch gut Unterhalten, aber man nimmt das Ganze nicht als Konzept wahr, da hierfür die konzeptionelle Grundstimmung fehlt, die sich normalerweise von Song zu Song steigern sollte, um schlussendlich in einem grossen Finale zu münden. Nun sollte man aber berücksichtigen, dass wir es hier mit einem Debütwerk einer noch jungen Band zu tun haben und von daher, möchte ich auch nicht zu Hart mit Metalvetia ins Gericht gehen. Denn das Metalvetia bei ihrem Ambitionierten Vorhaben in die fast schon gängigen Anfängerfettnäpfchen treten, soll an dieser Stelle nicht künstlich aufgebauscht werden. Denn eine junge Band wie Metalvetia, die sich an solch einem Vorhaben wie "Slave Since Birth" versucht, sollte die Chance erhalten, um aus den begangenen Fehlern zu lernen und darum auch nicht gleich zum Schafott geführt werden. Denn es bleibt eine Tatsache, dass nicht jede Band den Mut dazu hat, sich als Erstlingswerk an einem Konzeptalbum zu versuchen und das Metalvetia definitiv genug Talent besitzen, um sich in Zukunft in die richtige Richtung weiterzuentwickeln.

Nun "Slave Since Birth" ist kein Perfektes Debütwerk geworden, aber trotzdem allemal hörenswert. Denn Metalvetia haben das Herz am richtigen Fleck und nur solche Bands, die an ihr Können glauben und sich an solchen Vorhaben wie "Slave Since Birth" versuchen, geben der Szene frischen und kreativen Aufwind. Und somit möchte ich ein Auseinandersetzen mit "Slave Since Birth" empfehlen, da trotz der vorhandenen Mängel, dieses Album eine sehr Solide Angelegenheit ist. Schaut also Mal bei QLR oder auf der Bandhomepage vorbei, um euch "Slave Since Birth" zu besorgen.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 06.06.2006