Maybeshewill „I was here for a Moment, then I was gone“ / VÖ 23.09.2011

 

 

Nur weil etwas anders ist, muss es nicht gleich schlecht sein! „Anders“ trifft in diesem Fall so ziemlich sehr genau den Nagel auf den Kopf. Auf ihrer bereits dritten Langrille „I was here for a Moment, then I was gone“ haben sich Maybeshewill der Thematik der Vergänglichkeit der Dinge angenommen und präsentieren selbiges auf ihre eigene Art und Weise. Ja Himmel, was meint sie denn jetzt schon wieder mit Art und Weise? Tja, damit meine ich, dass während der gesamten zehn Songs und der sich daraus ergebenden Spielzeit von knappen 45 Minuten nicht ein Fünkchen Gesang angewendet wird – richtig, Maybeshewill ist eine Instrumentalband. Ich sagte doch: „anders“!


Eigentlich erwartet man bei einer Titelwahl wie dieser, dass es sich wohl um ein Metalcorescheibchen handelt. Ich weiß, Klischees sollte man nicht überbewerten, aber nichtsdestotrotz ist mir etwas Gegenteiliges für den Moment nicht geläufig. Unabhängig davon erwartet den gespannten Hörer gut gemachter, knackig produzierter Postrock, den einst schon Godspeed You! Black Emporer zu ihrer Zeit projizierten. Zum einen haben wir es mit Postrock zu tun, der dermaßen gitarrenlastig um die Ecke kommt oder aber sich zum anderen wunderbar dafür eignet, nebenher zu laufen, und man genießt es trotzdem in vollen Zügen. Bei dem Einsatz der verschiedenen Elemente wie Streicher, Violinen oder das Klavier beweisen Maybeshewill, dass sie ein wirklich gutes Händchen dafür haben, dass es im überschaubaren Rahmen bleibt und somit nicht übertrieben wirkt. Sicherlich könnte man an dieser Stelle noch die These aufstellen und erörtern, ob sich „I was here for a Moment, then I was gone“ nun als Soundtrack eignet oder nicht. Für meinen Geschmack fehlt dafür noch das abrundende Etwas – ich weiß nicht genau was, aber irgendetwas fehlt.


Alles in Allem und unabhängig davon, dass ich mit der Erwartung an ordentliches Gekeife und Geshoute das Album in den Player legte, überzeugt mich „I was here for a Moment, then I was gone“ durch eine wirklich abgerundete Komposition. Wir halten also für das Protokoll fest: Es ist eben wirklich etwas ganz anderes, aber positiv gesehen!

 

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de