Mastodon „Crack the Skye“ / VÖ 27.03.2009

 

 

 

Mastodon sind ohne Zweifel eine dieser Bands, die man als Kritikerlieblinge bezeichnen darf. Vor allem die letzten beiden Scheibchen des Atlanta-Vierers wurden in höchsten Tönen ob ihres Anspruchs und ihrer Filigranität gelobt. Abgesehen davon klingen Mastodon seit jeher auch noch wunderbar heavy und verspielt, wobei aber die unbestrittene Sperrigkeit vieler Songs den einen oder anderen potentiellen Fan ein wenig auf Distanz hielt.

 

Dem wird jetzt auf „Crack the Skye“ - dem vierten Teil einer Quadrologie über die Elemente Erde, Wasser, Feuer und aktuell Luft – zumindest ein bisschen entgegen gewirkt, denn zum Beispiel „Oblivion“ und „Divinations“ weisen auch immer wieder erhabene und zugleich eingängige Höhepunkte auf. Was noch lange nicht heißt, dass „Crack the Skye“ leicht verdaulich oder schnell zu durchschauen wäre. Allein die Story hinter diesem Album hat derart wahnwitzige und verschrobene Auswüchse, dass nur die Wenigsten jemals wirklich durchsteigen werden was uns der Künstler eigentlich genau sagen will. Aber drauf gepfiffen, denn wie schon „Blood Mountain“ und „Leviathan“ funktioniert auch das neue Album für den Hörer selbstredend auch ohne detaillierte Inhaltsangabe und allzu offensichtliche Wegweiser. Ein wenig verstrahlt sind die Protagonisten hinter dieser akustischen Gratwanderung zwischen Genie und Wahnsinn unbestritten und es sollte hinlänglich bekannt sein, dass die vier Musiker nicht immer zu den umgänglichsten und bescheidensten Vertretern ihrer Zunft zu zählen sind. Jedoch lässt sich dieser Umstand genau wie der Wirrwarr um etwaige Konzepte und Hintergrundgeschichten auch wunderbar ausblenden, sodass unter dem Strich letztlich den Zuhörer herausfordernde Kompositionen zurück bleiben, die erst einmal bewältigt werden wollen, um sich anschließend in ihrer vollen Pracht zu präsentieren. Denn zum Beispiel das hypnotische „Ghost of Karelia“ oder der abschließende 13-minütige Höllenritt „The Last Baron“ gehen durchaus als großes Prog / Sludge Metal Tennis durch. Für diesen Trip auf schlechtem Shit muss man allerdings auch ein bisschen mehr investieren als nur mal eben 15 Euro bei Plattenhändler um die Ecke.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 24.03.2009