Marilyn Manson „Eat Me, Drink Me“ / VÖ 01.06.2007

 

 

Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie werde ich mit dem neuen Dreher des (Ex-)Schock-Rockers einfach nicht warm. Dabei ist „Eat me, drink me“ eigentlich kein schlechtes Album geworden. Und doch fehlt irgendwas. Etwas, das den Funken überspringen lässt.

 

Vielleicht liegt es an der rauchigen, schweren und bisweilen lasziven Atmosphäre, die über „Eat me, drink me“ liegt und die dem Hörer die Sinne derartig vernebelt, dass er sich nur schwer auf die 11 Songs konzentrieren kann, die Brian Hugh Warner alias Marilyn Manson uns hier vorsetzt. Die erste Single „Heart-Shaped Glasses“ macht es dem Hörer da noch relativ einfach Anschluss zu finden, ist der Song doch zwar mit einer dezent morbiden Atmosphäre versehen, aber dennoch ein recht eingängiges Stück. Auch mit „Evidance“ und „Are you the Rabbit?“ werden die Fans noch zurecht kommen, aber danach wird es schwierig, besonders für Fans der härteren Stück wie etwa „The Fight Song“ oder „This is the new Shit“ vom Vorgänger „The Golden Age of Grotesque“ (2003), der auch schon etwas deftiger hätte ausfallen dürfen. Nach 1-2 Durchgängen weiß zumindest jeder Hörer war Mr. Manson meint, wenn er seinen neuen Longplayer als „offensichtlich zum verführen geschrieben“ bezeichnet. Denn „Eat me, drink Me“ ist irgendwie wie ein von zu viel Rotwein geprägter Abend in irgendeiner Absteige mitten im amerikanischen Nirgendwo. Vernebelt, beschwerlich und mit einem Hang zum Hang-Over-Syndrom, kombiniert mit Late-Night-Entertainment in einer in die Tage gekommenen Glotze, in der ein Film wie „The Hills have Eyes“ läuft. Auch den Wecker für den verkaterten Morgen danach hat uns der Maestro mit auf den Silberling gepackt, nämlich eine zugegebenermaßen sehr tanzbare Techno-Version der ersten Single „Heart-Shaped Glasses“.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 10.06.2007