Manngard "Circling Buzzards" / VÖ 20.02.2006

Mit Spaten, Schaufel und legerer Kleidung posiert die Band auf den Pressefotos. Wären nicht die Fichten im Hintergrund, könnte der Eindruck entstehen man hätte sich aufgemacht Großmutters Garten wieder auf Vordermann zu bringen. Doch im Detail betrachtet, sprächen die grimmigen Blicke und eine rostige Axt ebenfalls dagegen. Spaß beiseite: von den vier Jungs wurde jüngst das Debut "Circling Buzzards" wiederveröffentlicht. Mit einem "unbarmherzigen Stück Death Metal" (laut Presseinfo) will man nun über die Grenzen Norwegens hinaus den Siegeszug antreten.

Die Waffen die MANNGARD zur Eroberung einsetzen, sind dabei leider nicht die innovativsten. Gleich nach der ersten Sekunde wird man das Gefühl nicht los, dass hier große SLAYER-Fans in Aktion treten. Da ein Riff, hier eine Passage - immer wieder das Rätselraten: was wurde hier verwurstet? Die "Reign In Blood"- oder "South Of Heaven"? Vielleicht beide. Ergänzt wird mit einem Mix aus Death/Speed Metal und Metalcore. Jedenfalls will es nicht munden. Die Growls sind immerhin recht wuchtig. Dabei sollte man es auch belassen, denn oft versucht hier jemand, unüberhörbar, wie Tom Araya zu klingen und da stellen sich einem die Nackenhaare auf.

Kaschiert wird die mangelnde Inspiration im Songwriting, mit oft unerwarteten Breaks und häufigen Taktwechseln. Doch wirkt dies auf den Hörer eher verwirrend und aufgesetzt, als durchdacht. Da sollte der potentielle Konsument eher auf MESHUGGAH zurückgreifen. Bei soviel fehlender Kreativität, wirkt die Tatsache, dass man sich dabei textlich an ein Werk des Schrifstellers und Nobelpreisträgers William Faulkner angelehnt hat, fast geschmacklos.

Gesamturteil: völlig daneben.

Nino Liotta - www.sounds2move.de / 22.02.2006