Manic Street Preachers „Send Away The Tigers“ / VÖ 11.05.2007

 

 

Die Manic Street Preachers sind mittlerweile eine feste Größe im Rock-Geschäft. Viele verkaufte Platte, Konzerte in großen Hallen und diverse Auszeichnungen. Und doch verloren sie zwischenzeitlich die Lust am musizieren. Diese ist jetzt zu den Predigern zurückgekehrt.

 

Im Promotext von „Send Away The Tigers“ ist oft von Wut die Rede. Die hört man allerdings nicht in den Songs des neuen Albums heraus. Insgesamt bewegt sich alles im Bereich des gediegeneren Rocks, sprich es rockt nicht, sondern ist sicherlich eher etwas für Sekretärinnen und ältere Leute. Und doch ist diese Musik auch für mich gut - wäre da nicht der Gesang. James Dean Bradfield hat irgendetwas in seiner Stimme, das mir nicht uneingeschränkt zusagt. Klar kann man sich das Album gut und gerne mal anhören, denn ist eine sehr kurzweilige Angelegenheit. Aber es wird bei mir einfach kein Dauerbrenner werden. Von den Punk-Einflüssen der Marke The Clash oder den Sex Pistols hört man mittlerweile leider auch nichts mehr heraus. Dafür lässt Bruce Springsteen des Öfteren grüßen, genau wie dezente Einflüsse aus den 70ern. Das Hauptaugenmerk liegt also mehr beim Stadion-Rock, als bei schwitzenden Körpern, die in einem kleinen Club zu den Songs auf und ab springen. Komischerweise ist dennoch „The Second Great Depression“, ein ruhigeres Stück, das Highlight von „Send away the Tigers“. Irgendwie komisch. Ich bin mir im klaren, dass sich das alles bisher eher negative gelesen hat – dabei ist es das eigentlich nicht. „Send Away The Tigers“ ist ein solides Album, mit dem einen oder anderen guten Song. Lediglich auf Dauer ist es leider nur bessere Büro-Musik.

 

Sebastian Berning – www.sounds2move.de  / 01.06.2007