Majesty
of Silence „Lichtstille“ – Plattenkritik / VÖ 28.02.2006
Ganze
drei Jahre haben sich die Schweizer Black / Dark Metaler von Majesty of Silence
zeit gelassen, um einen Nachfolger zum viel gelobten Zweitwerk "But
there's a Light" nachzuschieben. Im anbetracht der Schnelllebigkeit
innerhalb der Szene, in der so manche kleine Band nach längerer Abstinenz in
Vergessenheit gerät, ist dies eine nicht unerhebliche Zeitspanne. Doch das
Warten hat sich gelohnt!
Auf „Lichtstille“, so der Name des dritten Majesty of Silence Werkes, wird dem Hörer nichts Geringeres als ganz großes Kino dargeboten. Mit einer fast schon beängstigenden Selbstverständlichkeit erschaffen Majesty of Silence eine durch und durch mystische und erhabene Atmosphäre, und zelebrieren jene auf einer Spiellänge von über 60 Minuten. Dabei werden dank der mannigfaltigen musikalischen Umsetzung, die Gestade der Langeweile und Eintönigkeit geschickt umfahren. Jeder Song auf diesem Album strotzt nur so vor Ideen und magischen Momenten, nach denen sich so manch andere Band die Finger lecken würden. In jeder Hinsicht können Majesty of Silence überzeugen, sei es mit dem harschen Black Metal oder dem epischen klaren Gesang, den träumerischen Keyboardmelodien, den messerscharfen Gitarrenriffs oder den verschiedensten Tempowechsel. Und die Tatsache dass die Songtexte sowohl in Englisch als auch in Deutsch gehalten sind, sorgt hierbei noch für zusätzliche Abwechslung. So hämmern einem Songperlen wie das vorantreibende „To Eternity“, das bedrohliche und mit geilem Gitarrenpart ausgestattete „Verwelken der Zeit“, das epische „Under the Forest“, das von wunderschönen Keyboardklängen getragene „Embrace this Way“, das erhabene „Hasses Schönheit“, das leicht psychische und mächtige „Dornenreich“, das Nackenbrecherische „The Gate Guardian“ oder das fast zehnminütige Epos „Zerbrochene Scherben“ entgegen, wobei sich jeder dieser Songs als ein wahrer Ohrwurm entpuppt. Doch da wäre ja noch jene düstere und Gänsehauterzeugende Hymne namens „Father Storm“, die es mir besonders angetan hat, und dennoch stellt sie nur ein weiteres Highlight dieses extrem starken Albums dar. Tja, und schon ist es passiert, habe ich doch glatt alle vorhandenen Songs aufgezählt und als potenzielle Anspieltipps empfohlen. Somit sollte es nun wohl jedem klar sein. dass man auf „Lichtstille“ auch nach intensivstem Hördurchgang keinen einzigen schlechten Song vorfinden wird, und ein Highlight das nächste Jagd.
Majesty
of Silence haben mich mit ihrem dritten Album vollkommen überzeugt und
begeistert, wobei ich mir sicher bin dass es auch dem geneigten Hörer so
ergehen wird. Denn mit „Lichtstille“ haben die Schweizer ein kleines
Meisterwerk kreiert das innerhalb der Eidgenössischen Metalszene seinesgleichen
sucht, und auch die internationale Konkurrenz nicht zu scheuen braucht. Jeder
Fan von atmosphärischem, epischem und erhabenem Black und Dark Metal, sollte
sich dieses Album keinesfalls entgehen lassen.
Eine
absolute Kaufempfehlung von mir!
Nando
Rohner - www.sounds2move.de / 10.03.2006