Magnum „The Visitation“ / VÖ 14.01.2011

  

 

Insider werden wissen, dass man es bei Magnum nicht mit dem Eis zu tun hat, sondern mit einem britischen Urgestein in Sachen melodischer Hard Rock. Zu meinem eigenen Erstaunen haben Magnum eine stolze Anzahl von 40 Jahren Bandgeschichte vorzuweisen und liefern mit „The Visitation“ Studioalbum – sage und schreibe – Nummer 15 ab. Und dennoch...in Deutschland haben die Herren noch nie den großen Coup gelandet. Mir bis dato wirklich unerklärlich. Der Unterschied des neuen Werkes zum Vorgängeralbum „Into The Valley Of The Moon“ wird schon beim ersten Hören eindeutig klar. Insgesamt klingt alles viel ausdrucksstärker, durchdachter und als Gesamtkonzept einfach viel runder und besser umgesetzt. Und – was denke ich wohl so ziemlich jeden alten Magnum-Anhänger erfreuen wird – das Gitarrenspiel rückt endlich wieder in den Vordergrund.

 

„The Visitation“ bietet mit dem Titelsong und dem wahnsinnig eingängigen „Midnight Kings“ gleich 2 von 10 Nummern, die Hitpotential unter Beweis stellen. Mein persönliches Highlight stellt allerdings das pianobetonte „The Last Frontier“ dar. Mit „Doors To Nowhere“ lassen sich Magnum nicht lumpen und liefern eine wundervolle Ballade ab, die von absolut hochqualitativen Hard-Rock-Qualitäten zeugt. Was nach wie vor geblieben ist, ist die Epik im Songwriting. So beklagen sich Magnum über das fortschreitende Zerstören der Umwelt in „Mother Nature’s Final Dance“ (nicht nur mit der Titelwahl für diesen Song haben die Herren Talent bewiesen) und vertreten ihre Meinung erneut mit „Freedom Day“. Eines muss man den Herrschaften lassen, Überzeugungspotential gibt es noch und nöcher.

 

Es bleibt zwar festzuhalten, dass „The Visitation“ nicht unbedingt das beste Magnum-Album darstellt, aber dennoch ist und bleibt es ein Schmankerl für das noch so junge Highlight-Jahr 2011. Ein kraftvolles und dennoch tiefgründiges Album, welches den Hang zur Romantik nicht außer Betracht lässt. Mit „The Visitation“ könnte der Funken auch endlich nach Deutschland überspringen. Na dann sind wir doch mal gespannt, wie sich die Sache entwickelt.

 

Vanessa Vogl – www.sounds2move.de