Magnum "Princess Alice And The Broken Arrow" / VÖ 23.03.2007

Es gibt Bands, die sind wie ein guter Wein. Umso älter umso besser. Und so präsentieren die gestandenen Recken von Magnum mit "Princess Alice And The Broken Arrow" nicht nur ihr drittes Studioalbum nach dem 2002 vollzogenen Comeback, sondern gleichzeitig auch eines ihre stärksten Werke.

Der Grund wieso "Princess Alice And The Broken Arrow" so zu überzeugen vermag ist jener, dass sich Magnum auf ihre alten Stärken, genauer gesagt auf jene musikalischen Elemente, die aus dem 85er Werk "On A Storyteller's Night" ein Klassiker machten, konzentrieren. So kommt man in den Genuss von knackigen Hard Rock- und melodiösen AOR Klängen, in denen immer wieder ein wunderbar nostalgischer Touch mitschwimmt. Das soll nun aber nicht heißen, dass es sich bei "Princess Alice And The Broken Arrow" um ein altmodisches Album handelt, auf dem krampfhaft versucht wird den Geist der guten alten 80er Jahre einzufangen. Nein, vielmehr ist es den Kompositionen einfach anzuhören, dass Magnum sich ihren Wurzeln bewusst sind und sich auch im Jahre 2007 zu diesen bekennen. Dies geschieht jedoch auf eine Art und Weise, an der sowohl die "alten" wie auch die "jungen" Fans durchaus ihre Freude haben werden. Denn Magnum vermischen geschickt die Tugenden der 80er Jahre mit den Stärken der Moderne, um daraus eine wohlklingende und kurzweilige Angelegenheit zu formen. So ist die Produktion druckvoll und auf dem Stand der Zeit, während das Songwriting immer wieder Platz für epische Passagen schafft, die in ihrer Machart mehr als nur einmal das schon erwähnte "On A Storyteller's Night" zitieren. Gleichzeitig schreckt die Band jedoch auch nicht davor zurück, hier und da eine kleine moderne Spielerei in die Songs einzubauen, was wiederum für zusätzliche frische sorgt. Aber auch handwerklich wird nur gehobene Kost geboten, da Sänger Bob Catley so gut wie schon lange nicht mehr singt und die Instrumentalmannschaft durchwegs mit viel Liebe zum Detail vorgeht. Hört euch z.B. den Gänsehaut-Opener "When we were younger", das wirklich coole "Like Brothers we Stand", das absolute Albumhighlight "Out of the Shadows", das ohrwurmige "Dragons are Real" oder auch in die ergreifende Halb-Ballade "Desperatet Times" an, um euch von den Qualitäten dieses Albums zu überzeugen.

"Princess Alice And The Broken Arrow" ist ein wirklich starkes Album geworden, auf dem man vergebens nach einem schlechten Song suchen wird. Beweisen Magnum mit diesem Werk doch eindrucksvoll, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Und darum gibt es von mir eine klare Reinhör- und Kaufempfehlung, da kein Hard Rock und AOR Fan von diesem Silberling enttäuscht sein wird.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 21.03.2007