Machine Head „Machine Fucking Head“ / VÖ 09.11.2012

 

 

Schatz, reich mir mal den Vorschlaghammer. Machine Head veröffentlichen ihr zweites Live-Album und taufen es in Anlehnung an die Anfeuerungsrufe ihrer Fans „Machine Fucking Head“. Und der Titel ist Programm, denn die Doppel-CD hält, was der Titel verspricht – nämlich Rob Flynns Truppe in Reinkultur.

 

Damit wäre eigentlich fast alles gesagt, wobei noch anzumerken ist, dass dieser Live-Teller leider kein komplettes Konzert beinhaltet, sondern dass die Stücke von verschiedenen Orten stammen und extra für diese Veröffentlichung zusammengestellt wurden. Das ist zwar eigentlich Stückwerk, wurde aber geschickt kombiniert, sodass kein allzu großer Wermutstropfen aus diesem Umstand wird. Abgesehen davon, dass man auf diesem Weg sogar mehr geboten bekommt als die üblichen 70 Minuten Programm. Wünschenswert wäre gewesen, dass die Gesangsspuren qualitativ mit denen der Instrumente mithalten können. Vor allem die Gitarren sägen mächtig und krachen so, wie man es von Machine Head gewohnt ist. Die Stimme hingegen ist größtenteils leiser, wirkt streckenweise verwaschen und die Ansagen haben – das ist wohl den jeweiligen Örtlichkeiten geschuldet – bisweilen einen suboptimalen Hall. Den Präzisionsdampfhammersound der Studioalben darf man von „Machine Fucking Head“ also nicht erwartet, was Brechern wie „Imperium“ und „Aesthetics of Hate“ glücklicherweise nichts anhaben kann. Auch die Neuheiten „Locust“ und das epische „Who we are“ rennen in Sachen Power offene Türen ein und laden zum Bangen ein. Einzig die Qualität der Gesangsaufnahmen schmälert ein ums andere mal den Hörgenuss. So ganz rund ist die Sache im Endeffekt also leider nicht, zumal eine Kombination aus Bild und Ton (sprich eine DVD/Blu-Ray) noch mehr von Machine Heads Live-Energie ins heimische Wohnzimmer gebracht hätte. So bleibt „Machine Fucking Head“ ein sicher nicht schlechtes Live-Album, das jedoch mit Abzügen in der B-Note leben muss und auch mit der Frage, ob man nicht doch etwas zu voreilig mit diesem Teil heraus kam, um das Weihnachtsgeschäft noch mitzunehmen, anstatt eventuell im Studio noch mal an den Gesangsspuren zu schrauben. Als Fan kann man sich das Teil aber trotzdem bedenkenlos unter den Baum legen lassen, womit die Platte im Endeffekt doch ihr Ziel erreicht.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de