Machine Men "Circus Of Fools" / VÖ 16.02.2007

Ab und zu ist das Dasein als musikbegeisterter sounds2move-Schreiberling schon eine knifflige Angelegenheit, vor allem wenn man sich selbst bei einem Widerspruch erwischt. So wird der regelmäßige Leser dieser Seite wissen, dass ich mich schon in so mancher CD-Rezension lauthals über mangelnde Originalität beklagt habe und auch schon oft genug eine Band deswegen maßgeregelt habe. Und eigentlich sollte ich nun auch am neuen und wahrlich nicht sonderlich innovativen Machine Men Album diese Kritik anbringen, unter der schon so manch andere Formation mehr oder minder zu leiden hatte. Doch ich werde dies nicht tun, da ich tatsächlich tief in meinem inneren abgrundtief inkonsequent bin.

Seien wir doch mal ehrlich, genau genommen gesteht kein Mensch gerne seine eigene Widersprüchlichkeit ein, so auch ich nicht. Doch im Falle von "Circus Of Fools" tu ich dies noch so gerne, da Machine Men mir mein Outing mit feinstem Heavy Metal versüßen. Jener wird von den Finnen mit viel Power und noch mehr Spielfreude intoniert, wobei dank eines versierten Songwritings sich ein Hit an den nächsten reiht. Angefangen beim eröffnenden und einfach nur saustarken Titeltrack, über das wild nach vorne lospreschende "Tyrannize" oder das ohrwurmige "The Shadow Gallery", bis hin zum abschließenden 7-minuten Epos "The Cardinal Point", wird man auf diesem Silberling nur erstklassige Songkost ausmachen. Da mag man es auch verzeihen, dass Machine Men wie schon im Vorwort erwähnt nicht wirklich innovativ vorgehen und sich im Grunde nur beim 1 mal 1 des Heavy Metals bedienen. So erinnert die Sangesstimme von Toni Parviainen mehr als nur einmal an Bruce Dickinson (Iron Maiden) oder auch Geoff Tate (Queensryche), während in Sachen Instrumentalisierung alles aufgeboten wird was das Metal-Herz begehrt und es von geilen Gitarrenriffs und Solos geradezu wimmelt. Dabei beweist die Band ein gekonntes Gespür dafür, dass die bekannten Stilmittel möglichst modern und auf eine Art auch unverbraucht aus den Boxen schallen, was dem Album wiederum eine nicht unbeträchtliche Leichtigkeit verleiht. Von daher gestaltet sich das anhören von "Circus Of Fools" auch äußerst kurzweilig, da Machine Men ihre Hausaufgaben hörbar gut gemacht haben und nicht wenige als ein Album voller Nackenbrechersongs kreiert haben.

Alle die Bock auf modernen, eingängigen oder einfach nur starken Heavy Metal haben, sollten sich "Circus Of Fools" schnellstens in die Sammlung stellen. Ist dieses Album doch unbestritten etwas vom besten, was man im Moment im Plattenladen seines Vertrauens käuflich erwerben kann.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 21.02.2007