Machinae Supremacy „Redeemer“ / VÖ: 01.12.06

 

 

Nach 30 Sekunden des 1. Songs dachte ich, ich habe es mit einem Mercenary-Abklatsch plus etwas mehr Core und Rock zu tun. Nach exakt 39 Sekunden, als Sänger Robert Stjätnström sein Engelsstimmchen ertönen lässt, war die Sache dann gegessen.

 

Schlimm. Bereits beim Opener „Elite“ habe ich das Gefühl, dass die Frontstimme so richtig schön deplatziert wirkt. Viel zu hoch, in Ansätzen schmierig, „nölig“, absolut unpassend zur Musik. Und eben diese ist eine Art moderner Metal, als weit entfernter Vergleich seien noch einmal Mercenary genannt. Ihr nehmt das „Hours That Remain“ Album, packt ein paar rockigere Strukturen rein, vermodernisiert das Riffing noch einmal, fügt die Stimme vom Herrn Stjtänström hinzu und ihr bekommt in etwa Machine Supremacy. Dabei kann man der Band nicht einmal einen Vorwurf machen. Man hört deutlich heraus, dass sie sich bemühen, von der gesichtslosen Masse modernen Metals abzuheben, aber so Recht möchte dies nicht gelingen. Rockig fröhliche Refrains der Marke „Through The Looking Glass“ reichen halt einfach nicht aus. Dabei geht „Hate“ als astreiner New-Metal-Song durch, wie ihn schon zig andere Bands dieser Szenerie vor mehreren Jahren zusammengeschraubt haben.

 

Nein, Leute, damit gewinnt ihr keinen Pfifferling. Vereinzelte brauchbare Ansätze reichen einfach nicht aus. Mir sind Machinae Supremacy zu gesichtslos, zu identitätslos, von den Vocals zu unpassend. Es ist gut möglich, dass der moderne Trendmetaller von heute diesem Werk etwas abgewinnen kann, für mich ist dieses Werk ein halbgares Stück Möchtegernmetal, bei dem es schon am wichtigsten der Musik kränkelt: Einer eigenen unabhängigen Identität. Mission failed.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 09.12.2006