Lyzanxia „Locust“ / VÖ 28.05.2010

 

 

 

Nun ja – wie um Himmels Willen soll ich eine Platte bewerten, die schon nach 3-maligem Hören ein Gefühl von Langeweile aufkommen lässt, dass es mir persönlich echt schwer fällt, zu Zettel und Stift zu greifen, um mir Kernpunkte zu notieren? Aber gut – Kritik muss denke ich sein. Es sollte ja auch nichts empfohlen werden, was im Endeffekt nichts taucht. Okay, einigen wir uns auf „nicht viel taugt“, denn komplett unbrauchbar ist diese Platte nicht.

 

Dass Frankreich ebenfalls Größen im Bereich des Modern Metal vorzuweisen hat, braucht man an dieser Stelle wohl kaum zu erwähnen. Jedoch legen die Landsleute von GOJIRA die Messlatte schon extrem hoch. So ist es kaum verwunderlich, dass mit Studioalbum Nummer 5 noch immer nicht wirklich nach den Sternen gegriffen werden kann. Woran das wohl liegen mag? Qualitativ gesehen gibt es keinerlei Grund zur Kritik. Die stimmt bis ins kleinste Detail. Auch die typischen Merkmale des Genres werden allesamt, wie auf einer kleinen Checkliste, abgehakt. Aber vielleicht ist es genau das? Der Wille nach dem „absolut perfekt sein“. Ich kann es mir persönlich leider beim besten Willen nicht erklären. Man bekommt nur einfach das Gefühl vermittelt, dass das was die Jungs da auf Platte gepresst haben, alles schon mal da war. Es fehlt einfach ein stückweit der Wiedererkennungswert. Manche Songs verlieren ihren Pepp einfach dadurch, dass sie unnötig in die Länge gezogen wurden und dass wirklich grandiose Choruslines wie in „Light Transition“ zu oft und zu gleich an den Hörer gebracht werden.

 

Schade eigentlich, denn Potential haben die Franzosen auf jeden Fall. Musik und Songwriting geben sich sprichwörtlich wirklich die Klinke in die Hand. Ich sage es zwar nicht gerne, aber bei „Locust“ wäre ich mir als normaler Käufer nicht sicher gewesen, ob die Platte mit nach Hause kommt oder nicht. Klingt mir persönlich einfach zu abgedroschen, denn wer möchte schon zweimal durchgekauten Kaugummi in den Ohren? In der Info zur Platte stand der abschließende Satz „Lyzanxia definitely passed to the next level“ – so definitely war das dann wohl meiner Ansicht nach absolutely nicht.

 

Vanessa Vogl – www.sounds2move.de