Lyriel „Prisonworld“ – Plattenkritik / VÖ 17.01.2005

Romantic-Celtic-Rock, so umschreibt das symphatische Septett aus Gummersbach seine Musik. Die siebenköpfige Formation um Frontdame Jessi besteht seit nunmehr 2 Jahren und präsentiert mit „Prisonworld“ einen ausgereiften und abwechslungsreichen Longplayer.

Lyriel lassen Elemente aus vielen musikalischen Richtungen in ihre Songs einfließen. So besteht die Band nicht nur aus den üblichen Musikern. Unterstützt von Violine und Cello können rockige Passagen mit mittelalterlichen Klängen verbunden werden. Der Gesang von Jessi tut sein Übriges um den Songs einen unverkennbaren Charakter zu geben.

Schon beim Song „Prisonworld“ wird klar, in welche Richtung Lyriel die Zuhörer führen wollen: Umrandet von klassischen Elementen und den Gitarrenriffs der härteren Gangart steht der Gesang im Mittelpunkt des Geschehens. Über eingängige Melodien verfügen auch die folgenden Songs, wie zum Beispiel „The Crown Of The Twilight“ oder auch „There´s A Rainbow In The Rain“, deren Grundmelodie einen erheblichen Ohrwurmcharakter aufweist. Abgerundet wird der positive Gesamteindruck durch zwei akustische Bonustracks.

Die 11 Songs des Albums beweisen auf beeindruckende Art und Weise, dass in dieser Formation sehr großes Potential steckt, welches ohne Frage auch international nicht unentdeckt bleiben sollte. Durch ausgefeilte Melodien, tiefgreifende Lyrics (geschrieben von Gitarrist Oliver) und eine Band, die ersichtlich ihre Leidenschaft zum Ausdruck bringt, wurde „Prisonworld“ zu einem überraschend begeisternden Debüt. Kaum eine Band kann schon beim ersten Album so überzeugend die Leidenschaft zur Musik vermitteln, wie es Lyriel hier tun. „Prisonworld“ strahlt von Beginn bis zum Ende eine beeindruckende Perfektion aus, die den Longplayer zu einem wahren „Muss“ macht.

Simone Steinbüchel – www.sounds2move.de / 03.05.2005