Lycosia „Apocalipstick“ / VÖ 10.11.2006

 

 

Was für ein Albumtitel! So viel Klischee in nur einer Wortkreation. Leute, die die Franzosen Lycosia nicht kennen, werden hier mit „Glam-Goth-Deluxe“ bedient. Denkt man hier jetzt an eine nette Mischung aus Mötley Crüe, Sisters Of Mercy und HIM (wie ich es tat) wird man mit etwas vollkommen anderem konfrontiert. Aber lest selbst:

 

Alle Achtung „Last Splash“ ist einer der schlechtesten Opener, die ich je gehört habe. Ein Schlagzeug, das nach Plastik klingt, Gitarren, die nach Keyboard klingen und ein verzerrter Gesang, der in den Hintergrund gemischt wurde, klingen zusammen so wie ihre Einzelteile: Scheiße! Das muss man einfach mal so offen und ehrlich sagen. Im Verlauf der restlichen neun Songs gibt es dann zwar richtige Gitarren, aber der Rest bessert sich nicht. „Ah, das hier klingt doch besser… nee, doch nicht.“ Solch Gedanken gehen einem durch den Kopf, wenn man diese Musik, die man sich wie altersschwache The Cure mit billigen Keyboardsounds und schlechten Songideen vorstellen muss, durch die Gehörgänge gejagt bekommt. Ab und an geht es dann auch mal punkiger zu Werke, aber auch das kann dieses Album nicht retten.

 

Was für ein Album! Nämlich so eines, wo man sich wünscht es nicht gehört zu haben. Ich kann mir wirklich keine Zielgruppe vorstellen, die diesen Erguss mögen könnte - zu grottig ist das Ergebnis. Was für ein Album!

 

Sebastian Berning - www.sounds2move.de / 08.11.2006