Lowdown "Antidote" / VÖ 20.10.2006

Wie klingt das für euch: Wir haben hier eine norwegische Band, deren Sound vom Stil her in Richtung Machine Head, Chimaire und Pantera tendiert. Also nichts gemütliches zum kuscheln, hier muss es abgehen wie beim jüngsten Gericht, alles andere wäre eine Enttäuschung. Dass aus Norwegen so einiges kommt, was diesen Aspekt erfüllt, wissen wir ja und so soll es auch sein. Also hören wir mal rein, was uns die Norweger im Oktober so rüberschicken.

Tiefer gestimmter Gitarren- und Basssound, zwar sehr einfach gehalten, doch so herrlich schwer, düster und hart, dass sich der Kopf einfach auf und ab bewegen muss. Dazu kommt dann noch der satte Gesang von Leo Moracchioli. "Nothing will come" ist vom Aufbau her zwar sehr einfach gestrickt, stellt jedoch eine richtig gelungene Begrüßung dar. Wisst ihr was das Tolle ist? Es geht so weiter, nur ist jetzt die Entfaltung komplexer und die Zusammensetzung aus schweren Gitarrenriffs und den Drums lädt wiederum zum headbangen ein. Auf "The World has ended" hört man zu Beginn helle Gitarrenarbeit, aber auch dann geht es wieder mit der nötigen Tiefe weiter. Als Höhepunkt der Scheibe kann "Sick Page" angesehen werden, denn hier ist die Anordnung am kreativsten und noch immer so herrlich tief, auch wenn der Gesang hier streckenweise ein wenig schräg klingt. Was verwundert sind die zwei sehr ruhigen Stücke "And Reborn" und "Imperfection (The Bleeding Source)", die jedoch nichts an der Qualität dieses Albums ändern. Letzteres ist ein sehr aufschlussreiches Lied, aber mit über 9 Minuten für diese Art von Sound ungewohnt lang.

Im Grossen und Ganzen müssen sich die Norweger nicht verstecken, denn sie können überzeugen. Was mir persönlich natürlich sehr gut gefallen hat, sind die tiefen Riffs und die Groove-Einlagen. Insgesamt 55 Minuten die nie langweilig werden und positive Nackenschmerzen verursachen können.

Alessandro Bertolotti – www.sounds2move.de/ / 13.07.2006