Lovex „Guardian Angel“ / VÖ 05.01.2007

Neues Jahr, neue Acts. Mit der Single „Guardian Angel“ versuchen die Finnen Lovex auf dem europäischen Festland Fuß zu fassen, was ihnen angesichts ihrer massen- und radiotauglichen Ausrichtung auch gelingen dürfte, hat man doch mit Gun Records ein kompetentes und erfahrenes Label gefunden, welches unter anderem die Guano Apes, Donots oder Bullet for my Valentine in die oberen Regionen der Beliebtheitsskala und vor allem in Radio und TV katapultiert hat.

Musikalisch befinden sich zwischen besagten Bands und Lovex allerdings mehrere Schubladen. Denn was liegt bei einer finnischen Band näher, als Gothic Rock? Im Fall von Lovex ist dieser vermengt mit einer gehörigen Portion Popappeal. Wir sollen die Kiste mit den ollen Vergleichskamellen vom Dachboden holen? Ok, aber nur weil ihr es seid. Him? Nein, dafür sind unsere Jungs nicht gotisch genug und zudem fehlt der Stimme von Sänger Theon das gewisse Etwas, das ihn auch nur ansatzweise in der Liga eines Ville Vallo mitspielen lassen würde – ganz abgesehen von dessen Fähigkeiten als Songwriter. The Rasmus? Schon eher, wobei der Gesang im Vergleich zu Federköpfchen Lauri glücklicherweise nicht so quäkend ausfällt. The 69 Eyes? Nope, denn auch hier ist der Gothic-Anteil deutlich zu hoch. Am ehestens fühlt man sich an das aktuelle Werk der Spandex-Fetischisten Negative erinnert, allerdings nur dann, wenn man das räudige „Glory of the Shame“ ausklammert. Eingängig geht der Sechser mit „Guardian Angel“ auf jeden Fall zur Sache und auch das Musikfernesehen hat die durchgestylten Buben bereits entdeckt. Was wirklich in dieser Band steckt, wird erst das Debütalbum „Divine Insanity“ zeigen, das Anfang März erscheinen wird. In Sachen finnische Newcomer setze ich persönlich aber momentan weiterhin vor allem große Hoffnungen in die deutlich metallischeren Morian, die dieser Tage im Studio sind und ihr Debüt einspielen. Bei MTV wird man die allerdings vermutlich nicht zu Gesicht bekommen.

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 08.01.2007