Loudness "Racing" - Plattenkritik / VÖ 26.09.2005

Aus dem Land der aufgehenden Sonne, beehren uns die Herren von Loudness mit ihrem nunmehr 20. Studioalbum, das sie auf den Namen Racing getauft haben.

Schon mit dem eröffneten Titeltrack, lassen die Japaner nichts anbrennen, geben mächtig Gas und man kann es fast nicht glauben, dass Loudness schon seit den Siebzigern Jahren ihr Unwesen treiben. Denn hier spielen keine alten Herren, sondern wahre Vollblutrocker, die vermutlich zum Frühstück Rock essen, täglich Rock einatmen und sogar mit dem Rock noch ins Bett steigen. Mit viel Rotz und genauso viel Power, wird hier eine Art von Rock heraufbeschworen, der sich durch und durch seinen dreckigen Wurzeln bewusst ist. Die Produktion ist kantenreich, aber dennoch druckvoll umgesetzt, während Minoru Niihara sich die Seele aus dem Leib brüllt und mit seinem räudigen Stimmorgan, Perfekt zum dargebotenen Sound passt. Vor allem in Songs wie Lunatic, Live for the Moment, Crazy Samurai, R.I.P, Misleading Man und Unknown Civilians, kommen die vorhandenen Stärken von Loudness besonders überzeugend rüber. Dennoch bleibt die vollumfängliche Begeisterung bei diesem Album aus, da sich das ganze teilweise zu sehr in die Länge zieht, sich die Abwechslung in Grenzen hält und auch nichts wirklich neues dargeboten wird. Man könnte es auch so ausdrücken, dass einfach der letzte Funke nicht rüber springen möchte, um der ganzen Sache das gewisse Etwas zu verleihen. So bleibt ein sehr solides, sehr rockiges Album, dass man sich bedenkenlos anhören kann, wobei man es wohl nie als Referenzwerk einstufen wird.

Die Limited Edition
Der LE Version von Racing liegt mit Rockshocks noch ein weiteres, komplettes Album von Loudness vor. Dabei handelt es sich um eine Art von Best Of, für das Loudness dreizehn ihrer grössten Hits nochmals neu eingespielt haben. Dabei wird im Grunde das oben beschriebene Niveau locker gehalten, da auch hier der Rock in seiner solidesten und auch dreckigsten Form präsentiert wird. Egal ob Songs wie Loudness, Esper, Like Hell, Street Woman, Rock Shocks oder auch Milky Way hier wird so einiges an Stoff für den Rock Fan geboten. Wobei gewisse Songs sogar im guten alten Japanisch gesungen werden, was natürlich den Unterhaltungs- und Kultfaktor ins unendliche steigen lässt.
Unterm Strich wird einem bei der LE Version so einiges fürs Geld geboten, da beide CD zusammen auf 27 Songs kommen, bei denen keiner wirklich schlecht ist. Alle Fans vom räudigem Rock der alten Schule, sollten sich Mal ein Ohr voll genehmigen, denn dass dargebotene könnte ihnen durchaus gefallen.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 25.09.2005