Loreena Mc KennittA Midwinter Night's Dream” / VÖ 17.10.2008

 

 

Als mich Markus fragte ob ich eine Gastkritik zur neuen Loreena McKennit CD machen könnte, wusste ich noch gar nicht das meine persönliche Queen of Folk and Worldmusic wieder ein neues Werk auf den Markt gebracht hat. Doch dem ist so. Die neuste CD der Kanadierin trägt den Namen „A Midwinter Nights Dream“. Darauf hat Frau Mc Kennitt wie schon auf Ihrem Album „A Winter Garden“ die Weihnachtszeit als Thema gewählt. 

 

Genau diesen Umstand fand ich beim ersten hören sehr gewöhnungsbedürftig, besonders bei den ersten 5 Songs musste ich feststellen, dass ich noch lange nicht bereit bin mich damit zu konfrontieren, dass dieses Jahr sich schon wieder dem Ende neigt. Auch muss ich sagen, dass der letzte Longplayer „An Ancient Muse“ mich schneller verzaubern konnte als dieses Album und das obwohl ich den Opener „The Holy and the Ivy“ als sehr schön Empfand. Der zweite Track „Un Flambeau....“ ist ein schönes instrumentales Folk Stück. Klingt schwungvoll und frisch. Ein Hauch von Britanienurlaub. Die Nummer Drei ist mir entschieden zu plakativ. Irgendetwas sträubt sich in mir wenn ich in jeder Textzeile „Jesus, The Father oder The Holy Ghost“ höre - nicht meins. „Noel Nouvelet“ das vierte Stück lies mich wieder aufhorchen, ein französisch gesungenes Stück im orientalischen Gewand. Jedoch fehlte mir immer noch das überzeugende magische etwas, das Loreena Mc Kennitt zu einer meiner Lieblingskünstlerin gemacht hatte.  Der Song wurde mir ab der Hälfte zu eintönig und die Melodie zu unnachvollziehbar. Leider hatte ich den „Gänsehaut Magic Moment“ bei dieser CD noch nicht erlebt und das nach 4 Songs... 

 

Auch die Nummer 5 konnte das nicht ändern „Good King Wenzeslas“. Ich glaube ich habe ca. 5 mittelalterliche CDs auf denen dieses Lied vertreten ist. Und diese Version ist wirklich nichts Neues. An diesem Punkt hatte ich die Hoffnung aufgegeben und wenn ich nicht eine Kritik über die CD geschrieben hätte, wäre sie in dieser Minute unwiederbringlich aus meinem CD Player geflogen. Doch zum Glück hörte ich weiter und wurde für mein Durchhaltevermögen belohnt. „Coventry Carol“ heißt die Erlösung. Stimmlich wunderschön und einfühlsam zart und sanft. Man muss ihr einfach zuhören. Das nächste „Good rest ye marry, Gentelemen“  ist zwar auch ein bekanntes Weihnachtslied, aber in der Art interpretiert wie es Frau Mc Kennitt am besten kann: Sehr orientalisch, dennoch eingängig. Endlich auch wieder die gewohnte Instrumentenvielfalt und Raffinesse. Zum achten Stück: „Snow“. Da ist er endlich der Magic Moment, schon bei den ersten Tönen schießt mir die Gänsehaut über den Rücken. Wunderschön! Einfach Augen schließen und den Alltag vergessen. Für mich einer der Gründe die CD zu behalten. Eine echte Bereicherung meiner Loreena Sammlung.  Weiter geht es mit „Breton Carol“ einem typischen verträumten instrumental Stück bei dem die Großharfe mal wieder zu verzaubern weiß. Klasse! „Seeds of Love“ beginnt mit einer zart wimmernden Uilean Pipe, sehr schön. Ich bin immer wieder hin und weg wenn die Königin der Sackpfeifen ihre Stimme erhebt und auch sonst ein sehr schöner Song. Aber irgendwie passt es wieder besser zum Weihnachtsbaum als zum gemütlichen Abend mit der Liebsten. An der elften Stelle erwartet den Hörer ein reines Chorstück. „Glostershire Wasall“.  Schön gesetzt und mal was ganz anderes, mal eine echte Alternative zum ewigen „Oh Tannenbaum“. Kurz vor Ende noch mal ein Highlight der CD, nämlich das klasse gesungene „Emmanuel“. Ich mag Ihre Balladen einfach am liebsten. „In the black Midwinter“ beendet die CD mit einem hochwertigen Instrumental Stück. 

 

Das Fazit:

 

„A Midwinter Night’s Dream“ ist für Fans ein Muss, jedoch würde ich Einsteigern immer noch zu Loreena McKennitts „Live at the Alhambra“ raten. Die CD fängt für meinen Geschmack etwas spät an eine Bereicherung zu werden, dies hätte mich beim Anhören im Laden abgeschreckt, jedoch schon beim zweiten Durchhören war ich drüber weg. Des weiteren ist dieses Album ein perfektes Weihnachtsgeschenk für eure Eltern. Ihr werdet endlich eine neue Scheibe am Weihnachtsabend hören können und beim gemeinsamen Essen die Fischerchöre CD heimlich aus dem Player eurer Familie verbannen. ICH WERDE DAS DIESES JAHR GANZ SICHER TUN! 

 

Alles Gute und frohe Weihnachten mit Loreena McKennitt. Prost.. 

 

Alea / Saltatio Mortis