Long Distance Calling "Avoid The Light" / VÖ 24.04.2009

 

 

Weitestgehend handelt es sich bei "Avoid The Light" um ein Instrumental-Album. Lediglich beim Song "The Nearing Grave" bekommt die Band aus dem Großraum Münster prominente gesangliche Unterstützung von Jonas Renkse (Katatonia). Obwohl man die Musik von "Long Distance Calling" im Großen und Ganzen dem Progressive Rock zuordnen kann, gibt es hier aber keine endlosen Soli oder eine größtmögliche Dichte von Taktwechseln. Vielmehr werden Stimmungen durch fließende Songs voller ineinander greifender Gitarrenteppiche sowie geschmackvoll abgestimmter Sounds und Effekte erzeugt.

 

Dass dabei dennoch dann und wann rockige Riffs Verwendung finden und die Rhythmusgruppe für den nötigen Groove sorgt, verhindert es dabei aber stets, dass Long Distance Calling den Bogen des Stimmungsvollen bis hin zum Einschläfernden überspannen. Dennoch ist das Ganze zumindest für mich kein Album, das man von vorne bis hinten konzentriert durch hören könnte. Andererseits ist die Musik aber auch schon wieder zu schade, um sie beim Bügeln, Computerspielen oder Ähnlichem zu "verheizen". Was ist "Avoid The Light" also, wenn weder eine Platte, der man seine ungebrochene Aufmerksamkeit schenken kann, noch eine solche, die zum schnöden Nebenbei-Hören taugt? Ganz einfach: Ein entspannter, gelungen arrangierter, stimmungsvoller Soundtrack zu den eigenen Gedanken, einer Flasche Rotwein oder einem Spaziergang im Regen, zu den Momenten der Reflexion und des Sinnierens.

 

Florian Gothe – www.sounds2move.de / 26.04.2009