Lo-Ruhamah "Lo-Ruhamah" / VÖ 27.12.2005
Lo-Ruhamah kommen aus den USA, genauer gesagt aus Springfield in Missouri. Laut eigenen
Angaben spielt die Band eine Mischung aus Black Metal mit vereinzelten Death und Folk Einflüssen, wobei diese Umschreibung
den Nagel ziemlich genau auf den Kopf trifft.
"Äääähhh" oder auch "??????", solche und ähnliche Gedanken schossen mir beim
anhören der Selbstbetitelten MCD von Lo-Ruhamah durch den Kopf. Denn das dargebotene ist auf eine Art schon sehr… äh…..sagen wir
mal merkwürdig. Da wird schon ab dem ersten Song "Burden of Reason" gekreischt, gegrunzt und gequietscht, als ob ein drogenabhängiger
Micky Maus verschnitt höchstpersönlich hinterm Mikro stehen würde. Dabei wird das Ganze von einer Instrumentalfraktion flankiert,
die alles in Grund und Boden ballert und das skurrile Treiben somit endgültig in hysterische Sphären erhebt. Der geneigte Hörer
würde darum vermutlich auch nach kürzester Zeit den Verstand verlieren, wenn da nicht einige ruhige Momente wie z.B. das
Instrumentalstück "In Mourning´s Arms" wären, die somit für eine nötige Verschnaufpause sorgen. Trotzdem hinterlassen die drei
Songs und das schon erwähnte Instrumentalstück, einen eher zwiespältigen Eindruck. Auf der einen Seite ist man zwar amüsiert
und somit teils auch gut unterhalten, während man auf der anderen Seite den langfristige Unterhaltungswert doch schwer in Frage
stellt. Denn man kann das Ganze schlicht und einfach nicht ernst nehmen, da allen Songs die nötigen Substanz fehlt um beim
Hörer in irgendeiner Form Emotionen zu wecken. Somit erweist sich die Spieldauer von 21 Minuten als eine Aneinanderreihung von
chaotischen Songideen, die man sich vielleicht ein bis zwei Mal antun wird, bevor man die CD auf Nimmerwiedersehen aus dem
Player verbannt.
"Lo-Ruhamah" ist ein sehr merkwürdiges und auch unausgegorenes Werk, das somit nur bedingt
zu empfehlen ist. Es mag zwar sicherlich dem einen oder anderen gefallen, aber dennoch möchte ich allen, die sich auf dieses
Experiment einlassen möchten, ein vorhergehendes Probehören anraten.
Beziehen kann man dieses MCD unter anderem über Elements of Rock