LO! „Look and Behold“ / VÖ 23.09.2011


 

 

Auch wenn die Vermutung bei Betrachtung des Bandnamens nahe liegt: Mit dem typischen alternative/progressive Geplänkel diverser Landsmänner haben die Australier LO! so rein gar nichts zu tun. Mit einer Mischung aus Hardcore, Sludge und Noise kommt das Gespann um die Ecke und erntet für ihr Debüt „Look and Behold“ haufenweise positive Kritik.

Was „irgendwie“ in Richtung Converge geht und sowohl punkig aber auch „irgendwie“ richtig dirty daher kommt, scheint „irgendwie“ voll und ganz zu fruchten. Bei jedem anderen würde die Befürchtung aufkommen, dass das Konzept nicht zu Ende gedacht wurde, aber im Falle von LO! scheint es wirklich so gewollt zu sein. Die vier Australier haben sich dem Hardcore verschrieben und präsentieren diesen sowohl mit allen notwendigen Klischees als auch mit der nötigen Eigeninitiative. Allerdings kommen die wirklichen Schmuckstücke des Silberlings dann zum Vorschein, wenn das Tempo heruntergeschraubt wird und Melodie und Harmonie Einklang halten („Hued Tarantula“). Leider gibt es von solchen Werken viel zu wenige auf der Scheibe. Schade! Für ein Debüt also schon recht gelungen. Mir persönlich fehlt ein bisschen der Knaller, die Wucht oder der Song, der „Look and Behold“ zu etwas Besonderem macht.

Australien hat aber doch weit mehr zu bieten als beeindruckende Landstriche, herumhüpfende Kängurus und sich von Eukalyptus ernährende Koalabären. „Look and Behold“ – LO! sind auf dem Vormarsch! Wer bei Converge also ordentlich abfeiern kann, dürfte auch mit diesem Trüppchen ausreichend versorgt sein.

 

Vanessa Voglwww.sounds2move.de