Limbonic Art „A Legacy Of Evil“ / VÖ 12.10.2007

Limbonic Art sind wieder da… Es scheint wohl gerade recht in Mode zu sein, dass sich aufgelöste Bands wieder zusammen zu finden, um neue Alben herauszubringen – zumindest aber, um einige Konzerte zu spielen. Limbonic Art sind da keine Ausnahme. Diese Tage erscheint das neue Werk „Legacy Of Evil“. Die Frage ist nun, in wie weit Limbonic Art an ihre Meisterwerke vergangener Tage anknüpfen können.

Zunächst fällt mir das Artwork auf. Es hätte richtig toll werden können, aber dieser rote Atari-Teufel mag gar nicht so recht in das ansonsten sehr gelungene und düstere Artwork passen. Musikalisch hat sich nicht all zu viel getan; es regiert immer noch melodischer, Keyboard-getragener Black Metal. Nach mehreren Hördurchläufen bin ich mir nicht so Recht im Klaren darüber, was ich von den 10 neuen Songs halten soll. Das Gute ist: Die Platte ist kein Flop. Das weniger gute: Ein richtiger Knaller ist sie auch nicht. Dabei verinnerlicht der Opener „A Cosmic Funeral Of Memories“ eigentlich alle Stärken und Merkmale Limbonic Arts: Rasende Blastbeats, majestätischere Momente, Morfeus fiese Vocals, sowie recht variables Songwriting. „Grace By Torments“  dümpelt irgendwo im Midtempo vor sich hin. Träge, schleppend und wenig spannend quält sich der Song,  bis er schließlich nach 5:20 ein Ende findet. Dieses Lied wäre als viel kürzeres Zwischenstück vielleicht sinnvoller gewesen, aber in dieser Form finde ich ihn einfach nur langweilig. „Seven Doors Of Death“ treibt wiederum schön nach vorne. Druckvolle Gitarren, Blastbeats und Keyboards from Hell. Der Song gefällt mir sehr. Der Titeltrack kann ebenfalls einiges – zwar gibt’s auch hier nichts Neues oder Außergewöhnliches zu hören, aber die Art und Weise wie  Limbonic Art verstecke Melodien in diesen Song integrieren, verdient höchsten Respekt und Anerkennung.

Aber trotz allen Lobes: Ich werde das Gefühl nicht los, dass das letzte bisschen Potenzial noch nicht ausgenutzt wurde. Versteht mich nicht falsch, Limbonic Art verstehen ihr Handwerk und dies kann man auch jederzeit auf „Legacy Of Evil“ heraus hören, aber ich vermisse die genialen Momente, die „Ad Noctum“ für mich zu einem Meisterwerk gemacht haben. Somit scheint „Legacy Of Evil“ wohl in erster Linie ein gutes Comeback-Album zu sein, das Hoffnung auf mehr macht.

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 05.10.2007