Letzte Instanz „Wir sind Gold“ / VÖ 23.03.2007

 

 

Nach einigen Instabilitäten kam die Letzte Instanz vor fast genau einem Jahr mit einem Album wie ein Paukenschlag zurück. Die Rede ist vom bärenstarken „Ins Licht“, das die Herzen neuer und alter Fans im Sturm erobern konnte. Die neue Einheit, in der sich die Band im vergangenen Jahr quasi ununterbrochen live präsentierte, funktioniert allen Anschein nach hervorragend, hat man doch im selben Jahr quasi nebenbei auch ein neues Album zusammengezaubert.

 

Selbiges trägt den Titel „Wir sind Gold“ und spiegelt wieder, wofür die Letzte Instanz im Jahr 2007 steht. Traditionell hat man dabei zwischen den Genre-Stühlen ein bequemes Plätzchen gefunden und hat von Rock über Metal bis Pop alle Stärken gebündelt, die das Septett nicht erst seit dem viel gelobten Vorgängeralbum an die Speerspitze der anspruchsvollen deutschsprachigen Rockmusik befördert hat. Die Letzte Instanz groovt („Morgenrot“), rockt punktgenau („Du und Ich“), verfällt in Gänsehaut verursachende Melancholie („Monument der Stille“), baut metallisch-druckvolle Soundwände auf („Sie kommen“) und wagt sich gar an ein hörspielartiges Intermezzo („Mein Ton“) und elektronische Spielereien („Maskenball“) heran. Dabei kommt natürlich weder die charismatische Stimme des mittlerweile längst lieb gewonnenen nicht-mehr-ganz-so-neuen Sängers Holly, noch die markanten Streichereinsätze oder das wandelbare Schlagzeugspiel zu kurz. Markant ist bei all dem, dass die Instanzler einen etwas anspruchsvolleren Weg eingeschlagen haben, was sich deutlich hörbar auch auf die Texte niederschlägt. So direkt wie der Großteil des Vorgängers ist „Wir sind Gold“ nicht, denn der neueste Output benötigt unterm Strich doch 2-3 Durchläufe mehr, um das Feuer im Herzen des Hörers zu entzünden. Dafür brennt dieses anschließend aber auch um so wärmer und heller.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 19.03.2007