Letzte Instanz „Ewig“ / VÖ 31.08.2012
Das
ist es also, das große Finale der ambitionierten Albumtrilogie der
Letzten Instanz. Auf „Schuldig“ und „Heilig“ folgt „Ewig“ und schließt
den inhaltlichen Kreis, den zu zeichnen die Dresdener bereits 2009
begonnen haben. Von Wehmut oder Abschied ist aber keine Rede, immerhin
warten noch mal 15 neue Kompositionen (die limitierte Erstauflage hat
zwei Songs mehr) auf den Hörer. Zwei
davon sind Instrumentale, eins davon dient – wie schon bei den beiden
anderen Teilen der Trilogie – als Intro. Wer bewusst zu „Ewig“ greift,
weiß sofort wo der Hase lang läuft. Denn dieses Album klingt
augenblicklich nur nach einer einzigen Band – der Letzten Instanz. Das
Kollektiv hat seinen Sound schon länger gefunden und schafft es
spätestens jetzt mit der abgeschlossenen Trilogie seine eigene
Identität zu zementieren und klar zu stellen, dass man der Herr im
eigens errichteten Haus ist. Drinnen geht es traditionell mal hart und
mal zart zu, stets jedoch umweht die Instanz eine Filigranität und
Eleganz, dass man eigentlich nur den Hut ziehen kann. Dazu gesellt sich
eine regelrechte Sucht nach musikalischen Harmonien und Melodien, die
unterstreichen, dass die Künstler auch handwerklich die meisten
Konkurrenten in die Tasche stecken. Passende Beispiele gibt es einige,
etwa die weite, ohrwurmige erste Auskopplung „Von Anfang an“, oder den
schon frühzeitig abgefeuerten Hit-Doppelschlag „Nur für uns“/„Blind“,
der Fanherzen schnell höher schlagen lässt. Dabei bleibt vor allem der
Refrain von „Blind“ augenblicklich hängen und dem Hörer für eine ganz
Weile erhalten. Bei allem Können soll nicht verschwiegen bleiben, dass
es hin und wieder auch mal Momente auf „Ewig“ gibt, die auch nach
mehrmaligem Hören nur zögerlich zünden wollen, etwa „Wieder einmal
Rot“. Angesichts
der Kontraste auf dieser Platte, kann es schon mal vorkommen, dass man
hier und da zwei bis drei Durchläufe braucht, um richtig in die Materie
einzutauchen. Was in der Natur der Sache liegt, da die Letzte Instanz
keine Band ist, die nebenbei gehört werden will, selbst wenn das eigene
Hitarsenal mittlerweile überaus beachtlich ist. Am liebsten entzündet
man aber scheinbar immer erst ein paar kleine Funken, die sich nach und
nach zu einem Flächenbrand verbinden und den Fan schließlich wieder
Feuer und Flamme werden lassen. So ist es auch mit „Ewig“, das viel
Licht und nur ganz wenig Schatten zeigt, dabei zumeist anspruchsvoll
rockt, tolle Streicher-Arrangements aufweist und sich mehr und mehr in
das Herz des Hörers schleicht. Markus Rutten -
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